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Politik: Rinderwahn: Fleisch für Korea?

Die Anfrage aus Nordkorea kam in einem Glückwunschschreiben an die neue Verbraucherschutzministerin Renate Künast. Von nordkoreanischer Seite könne man sich vorstellen, unter bestimmten Bedingungen Rindfleisch aus Deutschland zu beziehen.

Die Anfrage aus Nordkorea kam in einem Glückwunschschreiben an die neue Verbraucherschutzministerin Renate Künast. Von nordkoreanischer Seite könne man sich vorstellen, unter bestimmten Bedingungen Rindfleisch aus Deutschland zu beziehen. Die Ministerin will nach Angaben eines Sprechers in der kommenden Woche Gespräche mit einem Vertreter Nordkoreas führen, um klarzustellen, was die Regierung in Pjöngjang sich konkret vorstellt. Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul machte am Freitag deutlich, dass Rindfleisch-Lieferungen prinzipiell ungeeignet seien, um den Hunger in Entwicklungsländern zu bekämpfen. "Zur Grundsicherung hungernder Menschen werden Reis, Getreide und pflanzliches Eiweiß benötigt", erläuterte die Ministerin. Nahrungsmittelhilfe solle zudem möglichst im Land selbst oder in der Region gekauft werden, so Wieczorek-Zeul. Subventionierte Fleischexporte zerstörten hingegen die Märkte vor Ort. "Wir wollen, dass die Entwicklungsländer ihre Versorgung selbst leisten können", sagte Ingeborg Schäuble, die Vorsitzende der Deutschen Welthungerhilfe. Aufgabe der Entwicklungspolitik könne es nicht sein, das deutsche Rindfleischproblem zu lösen. Die Bitte aus Nordkorea abzulehnen sei schwierig, gab Ingeborg Schäuble zu bedenken. Immerhin könne dort kein Markt zusammenbrechen, weil es keinen gebe. "Wir haben aber große Sorgen, ob das Fleisch ordnungsgemäß ankommt." Man müsse sicherstellen, dass es nicht reexportiert werde. Wieczorek-Zeul begrüßte das geplante Gespräch mit Nordkorea, verlangte aber von Nordkorea, Hilfsorganisationen ungehinderten Zugang zu gewähren.

cvs

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