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Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU, hier ein Foto vom 31. Januar) wirft dem SPD-Kanzlerkandidaten Schulz unter anderem dessen "Make Europa great again"-Spruch vor.

© Daniel Reinhardt/dpa

Riskanter Trump-Vergleich: Schäubles Attacke gegen Schulz könnte danebengehen

Dass Schäuble Schulz jetzt in eine Kiste mit Donald Trump steckt, ihn auf diese Weise zu diskreditieren versucht, ist alte Wahlkampfschule - Abteilung Attacke. Und nicht ohne Risiko. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Es sagt schon einiges aus über den Zustand der Union, auch ihren Seelenzustand, dass sie jetzt so hart auf Martin Schulz reagiert. Das zeigt: Der Mann wird als echte Herausforderung wahrgenommen – das erste Mal seit langen Jahren, dass ein SPD-Spitzenkandidat ihr offenkundig richtig gefährlich werden kann. Zumal in einer Zeit, in der die Deutschen der Kanzlerin müde zu werden scheinen. Was nach einem Dutzend Jahren mit Angela Merkel weder verwerflich noch verwunderlich wäre. Aber nicht nur, wie hart sie reagiert, ist interessant, sondern wer: Wolfgang Schäuble. Der hat – gefühlt – so ziemlich alles an Wahlkämpfen mitgemacht, die die Union ausfechten musste.

Angesichts des Wahlerfolges von DJT ist das eigentlich eine weiße Fahne, die Schäuble da schwenkt. Einen Vergleich mit Trump zu wagen, heißt schließlich auch einen Wahlsieg für wahrscheinlich zu halten.

schreibt NutzerIn antizyklisches_Kaufverhalten

Dass Schäuble Schulz jetzt in eine Kiste mit dem Nationalpopulisten Donald Trump steckt, ihn auf diese Weise zu diskreditieren versucht, ist alte Wahlkampfschule. Der CDU-Präside und Finanzminister wird mal so nebenbei zu dem Generalsekretär, den seine Partei nicht hat: als Chef der Abteilung Attacke. Das erinnert an Heiner Geißler, der den politischen Gegner so früh wie möglich bei den vermuteten Schwächen packte. Und für Schwächen hat Schäuble ein feines Gespür. Allerdings können die Angriffe auch daneben gehen. Selbst der CSU-Europapolitiker Manfred Weber nennt Martin Schulz solide.

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