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Politik: Russen zeigen nur mäßiges Interesse - Kommunisten klare Favoriten

Zum dritten Mal seit dem Ende der Sowjetunion haben die Russen am Sonntag über die Zusammensetzung ihres Parlaments entschieden. Insgesamt 107 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, die künftige Duma zu bestimmen.

Zum dritten Mal seit dem Ende der Sowjetunion haben die Russen am Sonntag über die Zusammensetzung ihres Parlaments entschieden. Insgesamt 107 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen, die künftige Duma zu bestimmen. Die Wahl verlief ohne größere Zwischenfälle. Die Wahlbeteiligung der 107 Millionen Stimmberechtigten reichte nach Angaben der Zentralen Wahlkommission für die Gültigkeit der Abstimmung aus, wie die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass meldete. Damit sei die Mindestanforderung des Wahlgesetzes erfüllt.

Die neue Duma wird das Land in die Ära nach Präsident Boris Jelzin begleiten, der sich nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit im kommenden Juni aus der Politik zurückziehen will. Umfragen zufolge wird die Kommunistische Partei wieder stärkste Fraktion mit 20 bis 25 Prozent Stimmenanteil werden. Parteien der Mitte wie die regierungsnahe, erst vor einem Vierteljahr gegründete Einheit und der mit ihr konkurrierende Block Vaterland-Ganz Russland werden Prognosen zufolge zusammen aber mehr Sitze als die Kommunisten erhalten.

Die Abstimmung in den elf Zeitzonen des größten Flächenstaats der Erde begann im Fernen Osten bereits am Sonnabendabend um 21 Uhr mitteleuropäischer Zeit und endete am Sonntag in der Region Königsberg (Kaliningrad) um 19 Uhr. Rund 1000 Wahlbeobachter, unter anderem von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und dem Europaparlament überwachen die Abstimmung. Es wurden zunächst einige Unregelmäßigkeiten, aber keine schweren Verstöße registriert.

Der Wahlkampf stand im Zeichen der vom Kreml kontrollierten Medien und dem Tschetschenienkrieg, der Ministerpräsident Wladimir Putin zum populärsten Politiker in Russland machte. Jelzin ließ am Sonnabend von einem Sprecher bekräftigen, dass er sich nach dem Ablauf seiner Amtszeit am 4. Juni aus der Politik zurückziehen werde. Putin ist sein erklärter Wunschkandidat als Nachfolger im einflussreichsten Amt Russlands.

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