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Politik: Schalke siegt

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Wer ist schuld daran, dass die FDP bei der Bürgerschaftswahl in Bremen bei weitem nicht so richtig gut abgeschnitten hat? Daran ist der Jürgen W.

Von Robert Birnbaum

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Wer ist schuld daran, dass die FDP bei der Bürgerschaftswahl in Bremen bei weitem nicht so richtig gut abgeschnitten hat? Daran ist der Jürgen W. Möllemann schuld. Und das kommt so: Eigens um die mauen Chancen der Freidemokraten in der Hansestadt ein wenig aufzubessern, hat die FDP ihren Bundesparteitag eine Woche vor dieser Wahl in Bremen abgehalten. Das hat, glauben wir dem Spitzenkandidaten Claus Jäger, auch sehr positive Wirkung entfaltet wegen der geweckten Aufmerksamkeit des bremischen Publikums. Um diese Aufmerksamkeit noch ein bisschen stärker auf die FDP zu lenken, hatte sich der Jäger-Club ein spezielles Event ausgedacht. Am Samstagabend sollten die Delegierten ausschwärmen und die Bürger agitieren im Rahmen einer Kneipentour. Die Bremer Parteifreunde hatten das alles auch sorgsam arrangiert, jedem Landesverband ein Wirtshaus zugewiesen und dabei feine Ironie bewiesen: Die Baden-Württemberger, härteste Gegner der berühmten „Strategie 18“, sollten sich an der Adresse „Schlachte 18“ einfinden. Das ist eine Fußgängerzone am Weser-Kai mit vielen Gasthäusern und Wurstbuden unter freiem Himmel. Dass es an jenem Abend aus Kübeln gegossen hat, konnte die bremische FDP nicht vorausahnen. Wissen können hätte der Kandidat Jäger aber, dass an diesem Tag Werder Bremen daheim gegen Schalke spielte. Und so geschah es, dass der FDP-Parteitag, als er zum Agitieren auszog, eher weniger Bremer Wahlberechtigte antraf, dafür aber relativ vollzählig den Fanclub „Total blau Altenessen“. Wer jedoch war bis vor kurzem Mr. Schalke? Jürgen W. Möllemann. Und deshalb ist der im Grunde wieder mal an allem schuld.

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