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Politik: Scharping fordert rasche Aufstockung der Polizei in der Region - Festnahmen bei KFOR-Razzia im Serben-Teil von Mitrovica

Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat die Forderung nach einer raschen Aufstockung der Polizei im Kosovo bekräftigt. Nötig sei die Entsendung auf Gewalt- und Bandenkriminalität spezialisierter, auch fremdsprachlich gut ausgebildeter Polizeieinheiten, sagte Scharping am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk.

Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat die Forderung nach einer raschen Aufstockung der Polizei im Kosovo bekräftigt. Nötig sei die Entsendung auf Gewalt- und Bandenkriminalität spezialisierter, auch fremdsprachlich gut ausgebildeter Polizeieinheiten, sagte Scharping am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk. Gleichzeitig müssten die Anstrengungen zum Aufbau einer funktionierenden Justiz und Verwaltung im Kosovo rasch vorangetrieben werden. Scharping warnte zugleich davor, mit Blick auf die jüngste Eskalation der Gewalt zwischen Albanern und Serben in der Stadt Kosovska Mitrovica die bisherigen Erfolge der Friedenstruppe KFOR aus den Augen zu verlieren oder gering zu achten.

Kosovska Mitrovica dürfe nicht zum alleinigen Testfall gemacht werden, um über Erfolg oder Misserfolg der KFOR im Kosovo zu urteilen, sagte der SPD-Politiker. Scharping verwies unter anderem auf die Leistung der Friedenstruppe bei der Schlichtung des Streits zwischen Serben und Albanern in der Stadt Orahovac. Dass im deutsch kontrollierten Sektor inzwischen wieder alle Kinder in die Schule gehen könnten und alle Familien mindestens einen beheizbaren Raum über den Winter zur Verfügung gehabt hätten, seien positive Ergebnisse der internationalen Friedensarbeit.

Unterdessen haben US-Soldaten am Mittwochmorgen überraschend eine Razzia im serbischen Teil der geteilten Stadt Kosovska Mitrovica durchgeführt. Mindestens acht Personen wurden wegen illegalen Waffenbesitzes festgenommen. Danach zogen sich die rund 300 US-Soldaten, die in voller Kampfausrüstung gekommen waren, über den Fluss Ibar wieder in den albanischen Teil der Stadt zurück. Drei Tage zuvor hatten sie gemeinsam mit deutschen Soldaten unter einem Hagel von Steinen eine Razzia im serbischen Stadtteil abbrechen müssen. Bataillonskommandeur Oberstleutnant Michael Ellerbe sagte, Ziel der Razzia sei die Suche nach illegalen Waffen gewesen. Die Friedenstruppen hätten damit ihre Entschlossenheit deutlich machen wollen, überall hingehen zu können. Bei der von französischen Soldaten gesicherten Razzia seien mehrere Gewehre, Granaten und ein Raketenwerfer sichergestellt worden.

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