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„SCHAVANPLAG“: Der Plagiatsjäger

Er hat den Fall Schavan im Mai ins Rollen gebracht: der anonyme Plagiatsjäger, der sich „Robert Schmidt“ nennt. Im Internet hat er sich auf der Seite „Schavanplag“ mit der Dissertation der Ministerin befasst und zahlreiche Stellen dokumentiert, an denen er Plagiate gefunden haben will.

Er hat den Fall Schavan im Mai ins Rollen gebracht: der anonyme Plagiatsjäger, der sich „Robert Schmidt“ nennt. Im Internet hat er sich auf der Seite „Schavanplag“ mit der Dissertation der Ministerin befasst und zahlreiche Stellen dokumentiert, an denen er Plagiate gefunden haben will. Seit Mai kamen immer mehr Funde hinzu: etwa eine Stelle, an der Schavan eine Passage von Hannah Arendt übernimmt, ohne das zu kennzeichnen.

Dem Tagesspiegel teilte der Plagiatsjäger nun per E-Mail mit, er freue sich, dass der Gutachter der Universität Düsseldorf „anscheinend zu einem ähnlichen Ergebnis wie ich gekommen ist und mit mir darin übereinstimmt, dass eine Täuschungsabsicht gegeben ist“.

Allerdings beanstandet „Schavanplag“ insgesamt mehr Stellen als der Gutachter der Universität. Die Seite dokumentiert inzwischen Fundstellen an

92 Stellen
der 351 Seiten langen Dissertation, vor allem im Mittelteil der Arbeit, aber auch in den beiden Schlusskapiteln.

Der Uni-Gutachter kommt dagegen auf 60 Stellen. Die unterschiedliche Anzahl an bemängelten Seiten lasse sich wohl dadurch erklären, „dass ich wahrscheinlich einen strengeren Maßstab als der Gutachter angelegt habe“, schreibt „Robert Schmidt“ nun: „Ich vermute, dass die Stellen, die er inkriminiert hat, im Zweifelsfall auch vor Gericht Bestand haben müssten.“ Deshalb habe der Gutachter wohl etwas vorsichtiger urteilen müssen.

Bereits Ende September hatte „Robert Schmidt“ erklärt, seine „aktive Suche nach Plagiaten“ sei erst einmal abgeschlossen. tiw

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