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Politik: Schills Haarprobe negativ

Das Münchner Institut für Rechtsmedizin hat in der Haarprobe des Hamburger Innensenators Ronald Schill keine Hinweise auf einen Drogenkonsum gefunden. Das gab Schills Staatssekretär Walter Wellinghausen am Montag vor der Presse in Hamburg bekannt.

Das Münchner Institut für Rechtsmedizin hat in der Haarprobe des Hamburger Innensenators Ronald Schill keine Hinweise auf einen Drogenkonsum gefunden. Das gab Schills Staatssekretär Walter Wellinghausen am Montag vor der Presse in Hamburg bekannt. Schill sagte danach, er sei durch "eine perfide Kampagne" zu diesem Haartest gezwungen worden, die sich jetzt gegen diejenigen wende, die sie inszeniert hätten.

Zum Thema Fotostrecke: Ronald Schill unter Kokain-Verdacht Nach Angaben Wellinghausens kann aufgrund der Münchner Untersuchung ausgeschlossen werden, dass Schill regelmäßig oder gelegentlich Kokain genommen hat. Bei der Untersuchung seien auch im internationalen Maßstab besonders strenge Maßstäbe angelegt worden. Es gibt allerdings Zweifel an der Aussagekraft der Münchner Untersuchung. So hatte der Leiter des Instituts für pharmazeutische Forschung in Nürnberg, Fritz Sörgel, geäußert, der Nachweis gelegentlichen Kokain-Konsums sei mit dem angewandten Verfahren "definitiv nicht möglich".

Schill hatte sich zu der Haarprobe aufgrund einer Sendung des ARD-Magazins Panorama entschlossen. Dort hatte ein anonymer Zeuge ausgesagt, er habe mehrfach beobachtet, wie sich Schill weißes Pulver auf das Zahnfleisch gerieben habe. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft offizielle Ermittlungen sowohl gegen den Innensenator wie auch gegen den Panorama-Zeugen aufgenommen. Der Innensenator hatte nach Bekanntwerden des Berichts Anzeige wegen übler Nachrede erstattet.

Schill wies am Montag außerdem die vom niedersächsischen Justizminister Christian Pfeiffer erhobenen Vorwürfe zurück. Pfeiffer hatte dem Innensenator vorgeworfen, er habe bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2001 wichtige positive Trends verschwiegen, um dadurch "die Kriminalitätsfurcht der Menschen weiter zu schüren". Schill nannte die Vorwürfe "eine Ungeheuerlichkeit" Er warf dem niedersächsischen Justizminister vor, "pseudowissenschaftliche Erkenntnisse" für politische Zwecke zu missbrauchen.

Karsten Plog

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