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Fähnchen mit dem Logo der AfD liegen auf einem Tisch.

© dpa/Daniel Karmann

Scholz’ SPD stagniert: AfD klettert auf 22 Prozent – bester Wert seit einem Jahr

Noch 43 Tage sind es bis zur Bundestagswahl. In einer aktuellen Umfrage verfestigt die in Teilen als gesichert rechtsextrem geltende Partei ihre Position als zweitstärkste Kraft hinter der Union.

Stand:

Sechs Wochen vor der Bundestagswahl dürfen sich die Rechtspopulisten in einer neuen Umfrage über steigende Werte freuen. Die in Teilen als gesichert rechtsextrem geltende AfD kletterte im Insa-Sonntagstrend für die „Bild am Sonntag“ um zwei Prozentpunkte auf 22 Prozent. „Mit 22 Prozent kommt die AfD auf den höchsten Wert seit einem Jahr“, sagte Insa-Chef Hermann Binkert dem Blatt.

Die AfD, die am Samstag bei ihrem von massiven Protesten begleiteten Parteitag im sächsischen Riesa Co-Parteichefin Alice Weidel als Kanzlerkandidatin kürte, bleibt damit zweitstärkste Kraft hinter der Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. Der CDU-Chef hatte erst am Freitagabend mit Blick auf die Entwicklung in Österreich eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ausgeschlossen und seine Zukunft als CDU-Chef mit der „Brandmauer“ gegen die Rechten verknüpft.

Parlamentarische Mehrheiten gäbe es aktuell für Schwarz-Rot mit zusammen 46 Prozent.

Hermann Binkert, Insa-Chef

In Österreich könnte erstmal eine Regierung von der rechtspopulistischen FPÖ mit ihrem Chef Herbert Kickl geführt werden. Die FPÖ hatte die Wahl mit 28,8 Prozent gewonnen. Die ÖVP war mit 26,3 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft geworden.

Die Union verliert in der Insa-Umfrage einen Prozentpunkt und landet bei 30 Prozent. Für CDU/CSU ist dies der schlechteste Wert seit Ende Oktober vergangenen Jahres. Es ist zwar bei Platz eins, der Vorsprung auf die AfD ist aber auf acht Prozentpunkte geschmolzen.

Die SPD vom noch amtierenden Kanzler Olaf Scholz, der seine Partei am Samstag beim Bundespartei in Berlin auf den Wahlkampf einschwor, bleibt bei 16 Prozent auf Platz drei hinter der AfD. Die Grünen mit ihrem Kanzlerkandidaten Robert Habeck liegen bei 13 Prozent.

BSW rutscht Fünf-Prozent-Hürde entgegen

Das BSW von Sahra Wagenknecht büßt einen Prozentpunkt auf sechs Prozent ein – und nähert sich damit immer mehr der Fünf-Prozent-Hürde. Diese reißt weiter die ehemalige Ampel-Partei FDP von Christian Lindner, die nur auf vier Prozent kommt. Ebenfalls nicht im Bundestag vertreten wären die Linken mit drei Prozent. Sonstige Parteien kommen zusammen auf sechs Prozent.

„Parlamentarische Mehrheiten gäbe es aktuell für Schwarz-Rot mit zusammen 46 Prozent“, sagte Binkert. Das bedeutet, dass eine Koalition in einem gewählten Parlament über die Mehrheit der Abgeordneten verfügt. Für Schwarz-Grün mit zusammen 43 Prozent würde es nicht mehr reichen.

Die Zeitung zitiert den Insa-Chef weiter: „Auch wenn die Union in Deutschland eine Zusammenarbeit mit der AfD so definitiv ausschließt wie die ÖVP in Österreich die Koalition mit einem Kanzler Kickl, kann man rechnerisch feststellen, dass CDU/CSU und AfD mit zusammen 52 Prozent sogar auf eine absolute Mehrheit an Wählerstimmen kämen.“

Das Institut weist darauf hin, dass der Befragungszeitraum vom 6. bis 10. Januar 2025 war, und damit zum größten Teil vor dem Gespräch zwischen Weidel und Elon Musk bei X (vormals Twitter), das am 9. Januar stattfand.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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