zum Hauptinhalt

Politik: Schröder gegen Lafontaines Rückkehr Auch Parteilinke distanzieren sich vom ehemaligen Parteichef

Berlin (rvr). Bundeskanzler Gerhard Schröder will nicht, dass Oskar Lafontaine in die Bundespolitik zurückkehrt.

Berlin (rvr). Bundeskanzler Gerhard Schröder will nicht, dass Oskar Lafontaine in die Bundespolitik zurückkehrt. Dies machte der SPDVorsitzende am Montag vor dem Präsidium seiner Partei deutlich. Generalsekretär Scholz und Fraktionschef Müntefering hätten alles Nötige gesagt, meinte Schröder, ohne seinen Amtsvorgänger als Parteichef beim Namen zu nennen. Laut Scholz gab es hierüber keine Debatte in dem Gremium.

Vize-Fraktionschef Müller als Vertreter der Parteilinken schloss sich dem Kanzler an. Ludwig Stiegler hatte die Debatte angestoßen. Der bayerische Abgeordnete hatte am Wochenende gesagt, Lafontaine sei herzlich eingeladen, für die SPD wieder zu kämpfen. „Als erstes soll er das Saarland wieder erobern als Wiedergutmachung – und als Eintrittskarte. Dann ist es auch denkbar, dass er im Bund wieder eine größere Rolle spielt“, hatte Stiegler gesagt. Scholz meinte, Stiegler sei missverstanden worden. Er habe keine bundespolitische Rolle für Lafontaine im Auge gehabt. „Niemand wartet auf Oskar Lafontaine“, sagte der Generalsekretär.

Auch der Chef der Saar-SPD, Maas, und das SPD-Vorstandsmitglied Scheer hatten sich für eine Zusammenarbeit mit Lafontaine ausgesprochen. Lafontaine war im März 1999 völlig überraschend als Parteichef und Finanzminister zurückgetreten. Gegen ein Comeback Lafontaines sprachen sich die Kieler Landeschefin Simonis und NRW-SPD-Chef Schartau aus. „Wenn die Sonne tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten“, meinte Schartau.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false