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Politik: Schröder kommt Industrie entgegen - Strommengen statt starrer Laufzeit

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat der Atomindustrie ein neues Angebot zum Atomausstieg gemacht. Statt einer starren Laufzeit für alle Kraftwerke könne auch eine feste Strommenge festgelegt werden, die flexibel aufgeteilt werde, sagte der SPD-Vorsitzende in einem Interview für die "Financial Times Deutschland".

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat der Atomindustrie ein neues Angebot zum Atomausstieg gemacht. Statt einer starren Laufzeit für alle Kraftwerke könne auch eine feste Strommenge festgelegt werden, die flexibel aufgeteilt werde, sagte der SPD-Vorsitzende in einem Interview für die "Financial Times Deutschland". "Es wäre denkbar, die 30 Kalenderjahre Laufzeit in Energiemengen umzurechnen, die auf die Kraftwerke aufgeteilt werden können."

Trotz der Flexibilität, die so gewonnen werden könne, müsse es aber ein klares Enddatum geben, betonte Schröder: "Dabei gehe ich weiter von der Zahl 30 Jahre für die Höchstlaufzeit aus." Mit dieser Aussage Schröders können offenbar auch die Grünen leben. Der stellvertretende Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Winfried Hermann, sagte dem Tagesspiegel, schwierig werde es erst, wenn die Industrie "schlitzohrigerweise" versuchen sollte, über einen Wechsel der Berechnungsmethode die Laufzeiten der Atommeiler insgesamt zu verlängern. "Die Laufzeit der Atomkraftwerke nach dem vereinbarten Ausstieg im Konsens muss klar kürzer sein als der Zeitraum, nach dem sie ohnehin technisch auslaufen."

Schröder erläuterte, mit einer Einigung auf Energiemengen könnten alte Kraftwerke, die einen hohen Modernisierungsaufwand erforderten, früher abgestellt werden, während die modernsten dafür etwas länger laufen könnten. Ein solcher Konsens sei für die Wirtschaft von Vorteil.

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