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Politik: Schröder nutzt die Flut

Das Hochwasser hat Rot-Grün wieder ins Spiel gebracht: Die Sympathiewerte sind so hoch wie lange nicht

Für den Deutschland-Trend hat Infratest dimap im Auftrag der ARD/Bericht aus Berlin und des Tagesspiegels vom 19. bis 22. August 1000 Bürger befragt. Für das ZDF-Politbarometer hat die Forschungsgruppe Wahlen im selben Zeitraum 1292 Interviews geführt.

Die trüben Fluten von Mulde, Elbe und Donau haben den Unionskandidaten Edmund Stoiber offenbar Sympathien gekostet. Zumindest in diesen Krisenzeiten vertrauen die Deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder eher, ermittelte Infratest dimap (siehe Grafik oben) . 63 Prozent meinen laut Politbarometer, die Regierung leiste gute Hilfsarbeit. Mit ähnlichen Mehrheiten unterstützen die Bürger den Kurs der Regierung, die zweite Stufe der Steuerreform für ein Jahr auszusetzen, um zusätzliche Mittel freizumachen. Infratest zufolge halten 62 Prozent dieses Vorhaben für angemessen, 59 Prozent sind laut Politbarometer dafür.

Im direkten Vergleich bei der „Kanzlerfrage“ steht Stoiber so schlecht da wie nie. Nur 32 Prozent wünschen sich ihn als Kanzler, 49 Prozent dagegen Gerhard Schröder (Deutschland-Trend). Nach dem Politbarometer ist der Abstand zwischen Kandidat und Kanzler weiter gewachsen. 55 Prozent bevorzugen Schröder, 36 Prozent Stoiber. Die Zufriedenheit mit der Regierung hat sich insgesamt gesteigert. Im Politbarometer kommt die Koalition jetzt wieder auf der Skala von minus fünf bis plus fünf auf einen positiven Wert (0,3). Ähnlich gut war die Regierung zum letzten Mal Ende 2001 eingeschätzt worden. Auch in der Einzelbewertung haben viele Kabinettsmitglieder einen Sprung nach vorne gemacht (siehe Grafik).

Für 44 Prozent der Deutschen bleibt es jedoch dabei: Die Opposition hat die besseren Chancen, die Wahl zu gewinnen. Nur 38 Prozent sehen Rot-Grün als Sieger. Allerdings hatte dies vor einer Woche noch ganz anders ausgesehen. Damals gab das Politbarometer 52 Prozent Präferenz für einen schwarz-gelben Wahlsieg an. Klarheit scheint bei den Meinungsforschern zurzeit vor allem darüber zu bestehen, dass Unklarheit besteht. Unklarheit, wie sich die Bürger am 22. September tatsächlich entscheiden. Zwar steht für 80 Prozent der Wähler ihre Entscheidung fest (Deutschland-Trend). Zugleich glauben aber 81 Prozent, dass die Wahl noch offen ist (Politbarometer). Dem TV-Duell messen 35 Prozent der Unentschlossenen bei ihrer Wahl Bedeutung zu, bei den Parteianhängern sind es zum Teil deutlich weniger. Tsp

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