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Politik: Schröder will Machtanspruch nicht aufgeben

Berlin Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sieht gegenwärtig keinen Grund, von seinem Ziel des Machterhalts abzurücken. „Wenn du selber nicht glaubst, dass du das Optimale erreichst, dann kommst du da nie hin“, sagte Schröder in einem Gespräch mit der „Zeit“.

Berlin Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sieht gegenwärtig keinen Grund, von seinem Ziel des Machterhalts abzurücken. „Wenn du selber nicht glaubst, dass du das Optimale erreichst, dann kommst du da nie hin“, sagte Schröder in einem Gespräch mit der „Zeit“. Er zitierte dazu auch seinen Gegenspieler Oskar Lafontaine (Linke), ohne ihn beim Namen zu nennen: „Nur wer selbst begeistert ist, kann andere begeistern, hat mal einer gesagt.“ Und in Abwandlung eines früher geäußerten Satzes, der sich auf sein privates Leben mit Frau und Tochter nach einer etwaigen Niederlage bei der Wahl bezog – „Sieg oder Viktoria“ – fügte er hinzu, „jetzt heißt es: Sieg und Viktoria“.

Seinen Machtanspruch sieht der Kanzler auch dadurch gestützt, dass aus seiner Sicht die SPD „stärkste Partei“ geworden ist. In der SPD wird darüber hinaus gegenwärtig unter anderem an den Beschluss der CSU von 1976 in Wildbad Kreuth erinnert, sich aus der Fraktionsgemeinschaft mit der CDU zu verabschieden. Hinzu kommt der Hinweis auf frühere CDU-Planspiele, in Bayern einen eigenen Landesverband aufzubauen, sowie die getrennte öffentliche Finanzierung der beiden parteinahen Stiftungen.

Schröder ist dem Bericht zufolge mit sich im Reinen, außerdem versöhnt mit der Partei und ihren führenden Personen. Hinter ihm liege „die schwerste Zeit meines Lebens“. Er betonte die Bedeutung der SPD für sich und seinen Kurs: „An der Partei liegt mir viel mehr, als die meisten glauben.“ Verhalten zornig äußerte er sich allerdings über die Medien, von denen er sich ungerechtfertigt angegriffen fühlt. „Irgendwann“ will er aber „darüber schreiben“, und auch darüber, wie er sich mit Franz Müntefering für Neuwahlen entschieden habe.

Seinen Auftritt in der so genannten Elefantenrunde bewertete Schröder in der Rückschau selbstkritisch. Alkohol, so werde versichert, und das „nicht nur von ihm“, sei nicht im Spiel gewesen, heißt es in der „Zeit“. Seine Frau, gab der Kanzler zu erkennen, hat ihn offenkundig auch noch strenger kritisiert, als er das selbst bereits wiedergegeben hatte. Schröder bewertete sein Verhalten in der Runde als „suboptimal“ und dazu mit dem Satz: „War nicht gut, ich weiß.“ cas

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