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Schulen: Bayern kürzt Unterricht über NS-Zeit

Das Bundesland Bayern streicht den Oberstufenunterricht über die Nazi-Zeit laut einem Zeitungsbericht radikal zusammen. Auch die Weimarer Republik wird nicht mehr ausführlich behandelt.

Der neue bayerische Lehrplan für das Fach Geschichte sieht in den zwei Oberstufenjahren des Gymnasiums nur noch insgesamt sieben Schulstunden zur NS-Geschichte vor, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Auch die Weimarer Republik werde in dem Zeitraum nur noch in sieben Schulstunden behandelt. Für den Nahost-Konflikt seien hingegen 10 Stunden vorgeschrieben, für das "Leben in der entstehenden Industriegesellschaft des 19. Jahrhunderts" sogar 14 Stunden.

Dem Bericht zufolge sollen in der Oberstufe in Bayern nur der Zusammenbruch der Weimarer Republik, Holocaust, Antisemitismus und NS-Propaganda behandelt werden; die Themen Erster und Zweiter Weltkrieg, Novemberrevolution, Innen- und Außenpolitik der 1920er Jahre, Hitlers Außenpolitik sowie Organisation des NS-Führerstaates kämen nicht mehr vor. Begründet werde die Reduzierung in dem Lehrplan mit der bereits erfolgten Behandlung von Nationalsozialismus und Weimarer Republik in der Mittelstufe.

Der neue bayerische Lehrplan gilt vom Schuljahr 2009/10 an. Er ist im Internet unter www.isb.bayern.de abrufbar.

(feh/AFP)

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