Politik: Seine Hoheit
Polens künftiger Staatschef Lech Kaczynski plant die prunkvollste Präsidentenvereidigung aller republikanischen Zeiten. Einen ganzen Tag lang sollen die protokollarischen Ehren heute dauern – vom Amtseid im Parlament über die feierliche Messe mit Polens Primas Jozef Glemp in der St.
Polens künftiger Staatschef Lech Kaczynski plant die prunkvollste
Präsidentenvereidigung aller republikanischen Zeiten. Einen ganzen Tag
lang sollen die protokollarischen Ehren heute dauern – vom Amtseid im Parlament über die feierliche Messe mit Polens Primas Jozef Glemp in der St.- Anna-Kathedrale bis zur abendlichen
Parade der Ehrengarde und festlichem Umtrunk im Präsidentenpalast. Seit der Thronbesteigung des letzten Königs
Stanislaw August Poniatowski im Jahr 1764 habe Polen eine „solch feierliche Inthronisierung “ nicht mehr gesehen, spöttelt die Zeitung „Nowy Dzien“ über „seine Hoheit Lech I .“. Kaczynskis Kabinettschefin Elzbieta Jakubiak hingegen spricht von einem Dienst an den Landsleuten. „Wir glauben, dass den Polen als Wählern an dieser Feier liegt.“ Bisher
waren die Wachwechsel eher unspektakulär. Lech Walesa hatte 1990 genau sieben Minuten benötigt, um den Beginn von Polens 3. Republik zu deklamieren. Und bei der Vereidigung seines Nachfolgers fehlte er ebenso wie Glemp. Gefeiert wurde Kwasniewskis Antritt 1995 nur in den Fraktionsräumen der Linken. tro
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