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Politik: Selbstbewusste Inder

Neu-Delhi kann mit beiden Kandidaten leben

Neu-Delhi - In keinem anderen Land ist der scheidende US-Präsident George W. Bush so populär wie in Indien. Er hat das Gandhi-Land hofiert wie keiner seiner Vorgänger, weil er es als Gegengewicht zu China aufbauen wollte. Delhi erwartet auch von seinem Nachfolger, dass er Indiens Aufstieg vom Dritte-Welt-Land in die Riege der Weltmächte wirtschaftlich und politisch weiter unterstützt. Jahrzehnte stand Indien dem Ostblock näher. Erst mit dem Besuch von US-Präsident Bill Clinton 2000 tauten die Beziehungen auf. Mit dem Nuklearpakt hat Bush geholfen, Indien in den Klub der atomaren Weltmächte zu hieven – ein riesiger Prestigegewinn. Sie können sowohl mit Barack Obama als auch mit John McCain leben. Aber Delhi wird weiter sehr darauf achten, zuerst seine eigenen Interessen zu vertreten – im Konfliktfall auch gegen Washington.

Drängendstes Problem ist der Finanzcrash. Indien fordert, dass Amerika die Krise schnell in den Griff bekommt. Die einst boomende Börse ist im freien Fall, die Realwirtschaft könnte infiziert werden – die IT- und Callcenter-Branche wird von US-Aufträgen gespeist. Auch beim Antiterrorkampf steht Indien aufseiten der USA, denn die 1,1 Milliarden- Einwohner-Nation leidet selbst massiv unter Attentaten. Christine Möllhoff

Christine Möllhoff

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