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Politik: Serbe vom Vorwurf der Zeugen-Bestechung freigesprochen. UN-Tribunal sieht Vorwürfe der Beeinflussung als nicht bewiesen

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat am Mittwoch einen Angeklagten und seinen Verteidiger vom Vorwurf der versuchten Zeugenbeeinflussung freigesprochen. Die gegen den bosnischen Serben Milan Simic und seinen Anwalt Branislav Avramovic erhobenen Anklagepunkte seien nicht ausreichend bewiesen worden, erklärte das Gericht.

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat am Mittwoch einen Angeklagten und seinen Verteidiger vom Vorwurf der versuchten Zeugenbeeinflussung freigesprochen. Die gegen den bosnischen Serben Milan Simic und seinen Anwalt Branislav Avramovic erhobenen Anklagepunkte seien nicht ausreichend bewiesen worden, erklärte das Gericht. Der 39 Jahre alte Simic wird vom Tribunal angeklagt, 1992 an der Vertreibung bosnischer Kroaten und Moslems im Rahmen so genannter "ethnischer Säuberungen" mitgewirkt zu haben. Das Verfahren gegen ihn und andere Angeklagte wird noch vorbereitet. Simic hatte sich im Februar 1998 freiwillig dem Tribunal gestellt. Vor allem weil er auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hatten ihm die Richter in Den Haag als Ausnahme zunächst die Untersuchungshaft erspart.

Im Zusammenhang mit dem jetzt abgeschlossenen Verfahren um "Missachtung des Gerichts" wurde er aber wieder in Haft genommen. Als sich Simic noch auf freiem Fuß befand, sollen er und sein Anwalt nach Darstellung eines bosnischen Moslems Geld für eine falsche Zeugenaussage zu Gunsten des Angeklagten geboten haben. Simic hatte dagegen erklärt, den Mann im Gericht zum ersten Mal gesehen zu haben. Avramovic hatte bestritten, den Mann als Zeugen im Hauptverfahren laden zu wollen.

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