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Politik: Sieben Deutsche bei Falun-Gong-Protest in Peking verhaftet

Bei der bisher größten Demonstration ausländischer Falun-Gong-Anhänger in Peking sind am Donnerstag mindestens sieben Deutsche festgenommen worden. Insgesamt seien mehr als 40 ausländische Aktivisten von der Polizei verhaftet worden, berichteten Augenzeugen.

Bei der bisher größten Demonstration ausländischer Falun-Gong-Anhänger in Peking sind am Donnerstag mindestens sieben Deutsche festgenommen worden. Insgesamt seien mehr als 40 ausländische Aktivisten von der Polizei verhaftet worden, berichteten Augenzeugen.

Die Demonstration, mit der die Anhänger gegen das Verbot der Bewegung in China protestieren wollten, fand am Nachmittag auf dem Platz des Himmlischen Friedens statt. Die Aktivisten hielten Transparente in die Höhe und riefen Parolen, ehe sie nach einigen Minuten von der Polizei überwältigt wurden. Vor den Augen Tausender Touristen, die wegen des chinesischen Neujahrsfestes in großer Zahl auf dem Platz waren, wurden die Demonstranten von Polizisten weggetragen und abtransportiert.

Die Demonstranten stammen aus Europa, den USA und Kanada. Mindestens sieben Deutsche sind darunter. Ein Sprecher der deutschen Botschaft in Peking sagte: "Wir bemühen uns darum, die festgenommenen Landsleute so schnell wie möglich zu besuchen." "Wir wollen gegen die Verfolgung von Falun Gong in China ein Zeichen setzen", sagte Hubert Körper aus Heidelberg der "Frankfurter Rundschau". Der 45-jährige Falun-Gong-Anhänger war mit zwei Töchtern (22 und 17 Jahre alt), die ebenfalls festgenommen wurden, Anfang der Woche nach Peking geflogen. "Für mich ist das eine Sache der Zivilcourage", sagte Körper. Andere festgenommene Deutsche kommen seinen Informationen nach aus Öhrigen (Baden Württemberg) und München.

Pekings Regierung war offenbar im Vorfeld informiert. Ein Großaufgebot der Polizei und ziviler Sicherheitsbeamter kontrollierte den Platz. 14 Anhänger aus Großbritannien und anderen Ländern wurden nach Angaben von Falun Gong bereits am Mittwoch in ihrem Pekinger Hotel festgenommen.

Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, die ausländischen Demonstranten hätten einen "Tumult" angezettelt. Pekings Regierung bezeichnet die Falun-Gong-Bewegung als einen "Teufelkult". Seit dem Verbot der Vereinigung 1999 wurden Tausende Anhänger in Arbeitslager gesperrt und dort zum Teil misshandelt.

Die Demonstration war die zweite Protestaktion ausländischer Falun-Gong-Anhänger in dieser Woche. Ein Amerikaner und ein Kanadier, die am Montag demonstriert hatten, wurden am Dienstag aus China ausgewiesen.

Harald Maass

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