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Simbabwe: Schwer verletzter Tsvangirai freigelassen

Nach dreitägiger Polizeihaft sieht die Justiz Simbabwes offenbar keinen Grund mehr, Oppositionsführer Tsvangirai weiter festzuhalten. Ein neuer Gerichtstermin platzte, weil kein Richter erschien.

Johannesburg/Harare - Simbabwes Oppositionschef Morgan Tsvangirai ist am Mittwochmorgen schwer verletzt aus knapp dreitägiger Polizeihaft freigekommen. Ein Gericht in Harare fand offenbar keinen Anklagepunkt, um eine weitere Haft zu rechtfertigen, berichtete Tsvangirais Anwalt. Die Polizei habe aber die Bewachung der Festgenommenen im Krankenhaus eingestellt, so dass die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) sie als freigelassen ansieht.

Tsvangirai war am Sonntag auf dem Weg zu einer Protestveranstaltung festgenommen und so schwer misshandelt worden, dass er seit dem Vortag auf der Intensivstation eines Krankenhauses medizinisch versorgt werden muss. Nach Informationen des südafrikanischen Rundfunks wird er wegen des Verdachts auf eine Schädelfraktur untersucht. In Medienberichten heißt es, der Zustand des Politikers sei so Besorgnis erregend, dass er möglicherweise zur Behandlung ins benachbarte Südafrika ausgeflogen werden muss. Auf Fernsehbildern war Tsvangirai am Vortag mit einem geschwollenen Auge, gesprungenen Lippen, Prellungen sowie einer grob vernähten Kopfwunde zu sehen.

Tsvangirai gilt als wichtigster Herausforderer des seit 27 Jahren zunehmend autokratisch herrschenden Präsidenten Robert Mugabe. Seine Festnahme sowie die brutale Niederschlagung einer geplanten Protestveranstaltung hatten weltweit massive Kritik an Mugabes Regierung ausgelöst. (tso/dpa)

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