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Slowenien: Sozialdemokrat Türk gewinnt Präsidentenwahl

Slowenien hat sich mit großer Mehrheit für den Linkskandidaten Danilo Türk als neuen Präsidenten entschieden. Der 55-jährige frühere UN-Beamte gewann die Stichwahl gegen den Konservativen Lojze Peterle mit knapp 68,6 Prozent der Stimmen.

Das Ergebnis teilten die Wahlbehörden nach Auszählung von 90 Prozent der abgegebenen Stimmen mit. Peterle, der für die Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Janez Jansa ins Rennen gegangen war und den ersten Wahlgang noch gewonnen hatte, habe 31,4 Prozent erzielt. Der neue Präsident der kleinen Alpenrepublik, die im Januar die EU-Präsidentschaft übernimmt, wird sein Amt am 23. Dezember antreten.

"Es ist ein Festtag der Demokratie", sagte Wahlsieger Türk. Peterle räumte seine Niederlage ein und machte indirekt die schlechten Umfrageergebnisse der Regierung dafür verantwortlich. Der neue Präsident hat indes Befürchtungen eines drohenden Dauerkonflikts mit der Mitte-Rechts-Regierung zurückgewiesen: "Ich will ein Präsident sein, der verschiedene politische Lager verbindet", kündigte er an.

Klare Wahl gegen Regierung

Der klare Sieg des von den oppositionellen Sozialdemokraten gestützten Türk sei eine schwere Niederlage des Regierungschefs Jansa, hieß es in ersten Kommentaren. Die Bevölkerung hatte seiner Regierung die Teuerungswelle nach Einführung des Euros und die hohe Inflationsrate von 5,1 Prozent angelastet. Peterle hatte entgegen früheren Erwartungen seine historische Rolle als erster Ministerpräsident des unabhängigen Sloweniens Anfang der 90er Jahre nicht nutzen können.

Der bisherige Amtsinhaber Janez Drnovsek hatte wegen einer schweren Krebserkrankung auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Drnovsek und sein Vorgänger Milan Kucan (1992-2002) kamen wie auch der neue Präsident aus dem linken politischen Lager. Das Staatsoberhaupt in Slowenien hat rein repräsentative Aufgaben. (mit dpa)

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