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Somalia: US-Luftwaffe tötet wichtigen ''Al Qaida''-Mann

Der Chef der islamistischen Al-Shabab-Milizen ist in Somalia bei einem Luftangriff ums Leben gekommen. Die Miliz steht dem Terrornetzwerk Al Qaida nahe.

Die US-Luftwaffe hat am Donnerstag einen Angriff in Somalia geflogen und dabei zwölf Menschen getötet, darunter zwei führende Islamisten. Die islamistische Bewegung Shabab teilte mit, einer der Getöteten sei Moalim Aden Hashi Ayro. Er galt als der Chef des militärischen Flügels der Shabab und Chef von Al Qaida in dem Land am Horn von Afrika.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington bestätigte, dass die USA den Bombenangriff unternommen hätten. Nach Angaben von Augenzeugen kamen dabei mindestens zwei Zivilisten ums Leben. Das Haus des Milizenführers Adan Hashi Ayro sei von mindestens drei Raketen getroffen worden. "Das Haus war völlig zerstört, Flammen und Rauch drangen daraus hervor", sagte ein Anwohner. Auch Nachbarhäuser wurden bei dem Luftangriff getroffen.

Einsatz wird begrüßt

Die äthiopische Regierung, deren Truppen auch in Somalia gegen die Islamisten kämpfen, begrüßte die Attacke. Sie sei ausschließlich von US-Einheiten unternommen worden, aber es gebe "gemeinsame Interessen beim Austausch von Informationen", sagte der äthiopische Informationsminister Berhane Hailu.

In den vergangenen Monaten war es der Miliz gelungen, die Kontrolle über große Teile Südsomalias zu gewinnen. Ein Sprecher der Miliz drohte mit Vergeltungsmaßnahmen.

Anführer des Aufstandes

Ayro, der in den 90er Jahren in Afghanistan von den Taliban militärisch ausgebildet worden war, galt als einer der Anführer des Aufstandes gegen die somalische Übergangsregierung und ihre äthiopischen Verbündeten. Die Al-Shabab-Miliz ist der militärische Flügel der Union der islamischen Gerichte, die Anfang 2007 mit Hilfe Äthiopiens gestürzt wurde. Ayro soll im März vergangenen Jahres das Kommando über die Aufständischen in Mogadischu übernommen haben. Er überlebte demnach bereits im Januar 2007 einen Angriff der US-Armee. Er wird auch mit mehreren Angriffen auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in Somalia in Verbindung gebracht.

Somalia befindet sich seit dem Sturz von Diktator Siad Barre 1991 im Bürgerkrieg und hat keine funktionierende Staatsmacht mehr. Ein US-Militäreinsatz und zahlreiche Vermittlungsversuche zur Befriedung des Landes blieben erfolglos. Islamistische Milizen, die im Jahr 2006 die Macht in weiten Teilen des Landes übernahmen, wurden Anfang vergangenen Jahres mit Hilfe der äthiopischen Armee wieder vertrieben. Seither bekämpfen sie die schwache somalische Regierung und die im Lande verbliebenen äthiopischen Truppen aus dem Untergrund. (sgo/dpa/AFP)

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