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Politik: Sommer mal wieder Genosse

Berlin - Ein DGB-Chef kommt viel rum. Am Montag war Michael Sommer beim CDU-Parteitag.

Berlin - Ein DGB-Chef kommt viel rum. Am Montag war Michael Sommer beim CDU-Parteitag. Er hätte die CDU dort auf dem „Weg der Erneuerung“ gesehen, hieß es. Vergangene Woche besuchte er die Linkspartei und ließ sich mit Oskar Lafontaine und Gregor Gysi fotografieren. Fehlt nur, dass er FDP-Chef Guido Westerwelle wieder zum DGB- Kongress einlädt.

Zeit also, dass Sommer wieder bei seinen eigenen Genossen vorbeischaut. Am Mittwoch stellte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil im Willy-Brandt-Haus das Buch „Soziales Deutschland – für eine neue Gerechtigkeitspolitik“ vor, das er zusammen mit seiner Parteifreundin Juliane Seifert herausgibt. Wissenschaftler und Politiker, etwa Karl Lauterbach und Matthias Platzeck, schreiben darin über „neue Armut“ und wie man sie bekämpft. Sommer, der in die SPD eintrat, als Heil neun Jahre alt war, lud er als Gastredner ein. Und irgendwie auch als Fotomotiv.

Die Fotografen fotografieren, wie Sommer und Heil mit dunklem Anzug und roter Krawatte eng nebeneinander stehen. Sommer lobt das Buch. „Unsere Gesellschaft droht auseinander zu fallen.“ Die Wirtschaft müsse sich dem Menschen widmen. Und er wünsche der SPD – „auch meine Partei“ – eine gute Zukunft. Heil schaut freundlich. Als Sommer sagt, der CDU-Generalsekretär Roland Pofalla sei ja Heils Kollege, lacht der. „Ein schwieriger Begriff.“ Weniger freundlich ist Heil dann zu „Teilen der Union“, FDP, Linkspartei. Für die einen sei der Markt die Lösung. Die anderen hätten „staatliche Allmachtsfantasien“. Beides sei „ideologisch und durchaus unmodern“.

„Du bist gut für die SPD, Michael“, sagt er dann und reicht Sommer die Hand. Der wird ein bisschen rot. Dann posieren sie für Fotos, „Soziales Deutschland“ vor sich und fest im Griff.

Fabian Grabowsky

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