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Sozialpolitik: Neue Streikwelle in Kitas vor Verhandlungen

Auf die Kindertagesstätten in Deutschland rollt in dieser Woche eine neue Streikwelle zu. Von Dienstag an hat die Gewerkschaft Verdi in mehreren Bundesländern erneut Erzieherinnen und Sozialarbeiter zu Arbeitsniederlegungen aufgefordert.

Berlin - Damit will Verdi vor den Verhandlungen mit den Arbeitgebern am Mittwoch den Druck erhöhen. Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) verlangen für die rund 220 000 Beschäftigten in kommunalen Kitas und Jugendämtern mehr Geld und einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz. An bislang drei Streiktagen gingen etwa 45 000 Beschäftigte auf die Straße.

„Wir sind jederzeit bereit zu konstruktiven Lösungen für die Beschäftigten – auch im Sinne der Eltern und Kinder. Und diese Lösungen sollten schnellstens gefunden werden“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp. Er forderte eine bessere Schallisolierung gegen den hohen Lärmpegel oder rückengerechtes Mobiliar in den Kindereinrichtungen.

Meerkamp regte an, dafür Geld aus dem zweiten Konjunkturpaket zu verwenden, das Milliarden-Zuwendungen an die Kommunen vorsieht. „Wenn wir noch lange warten, dann sind die Gelder verausgabt.“ Für die kommenden Tage sind unter anderem in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz Streiks angekündigt. Bei den Verhandlungen am Mittwoch geht es zunächst nur um Forderungen für eine neue Entgeltstruktur. Da für den Gehaltstarifvertrag noch Friedenspflicht besteht, beziehen sich die Streiks nur auf die Forderung nach besserem Gesundheitsschutz. Die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hält die Streiks für rechtswidrig.

Der Deutsche Städtetag warnte vor einer Verschärfung des Tarifkonflikts. „Die Atmosphäre vor diesen Verhandlungen durch Streiks aufzuheizen, ist kontraproduktiv“, sagte Städtetagspräsidentin Petra Roth der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Streiks bereiteten Eltern nur unnötige Probleme bei der Kinderbetreuung. „Über eine höhere Entlohnung wird man reden können“, sagte Roth. Die Kommunen seien auch bereit, über bessere Arbeitsbedingungen zu sprechen. dpa

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