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Münte Steini

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SPD-Vorsitzender: Aus Nummer neun wird Nummer zwölf

Eine gewisse Tradition gibt es in der SPD: Dass sich Parteivorsitzende nicht lange halten. Der neue Parteichef Franz Müntefering hat Erfahrung in dem Job - schließlich hat er ihn schon von 2004 bis 2005 gemacht.

Der Vorsitz der ältesten deutschen Partei wird immer schneller zum Schleudersitz. Seit Willy Brandts Abgang 1987 hat die SPD acht Vorsitzende verbraucht. Dabei wurden ihre Halbwertzeiten immer kürzer. Seit dem Rücktritt von Gerhard Schröder vom SPD-Vorsitz 2004 mussten beinahe jedes Jahr Sonderparteitage einberufen werden, um einen neuen Vorsitzenden zu wählen.

Die anstehende Wahl des 68-jährigen Franz Müntefering bedeutet - fast jedenfalls - ein Novum: Der neunte SPD-Chef seit 1946 wird nach seinem ersten, nur zweieinviertel Jahre dauernden Anlauf nun zugleich zwölfter Vorsitzender. In der bald 150-jährigen SPD-Geschichte kam es bislang nur einmal vor, dass ein ehemaliger Parteichef wieder an die SPD-Spitze rückte. Dies war August Bebel, der 1892 nach einer Unterbrechung von fast 14 Jahren (bedingt auch durch das SPD-Verbot durch Bismarcks Sozialistengesetze) wieder zum Parteichef gewählt wurde. Im zweiten Anlauf schaffte es der bis heute legendäre Vorsitzende dann, mehr als 20 Jahre auf diesem Posten zu bleiben.

Die SPD-Vorsitzenden seit 1946

(mhz/dpa)

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