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Spendenaffäre: Der Fall Schreiber und die CDU

Die Spendenaffäre der CDU ist eng verbunden mit dem Namen Schreiber. Viel bekannte CDU-Politiker standen massiv unter Druck. Wegen einer Zuwendung des Waffenlobbyisten musste der Ex-Vorsitzende Wolfgang Schäuble zurücktreten.

Auslöser des CDU-Spendenskandals war Ende 1999 ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep. Dabei kam ein System von schwarzen Kassen und Auslandskonten ans Licht der Öffentlichkeit.

Ihre Dynamik entwickelte die Affäre aber vor allem nach dem Geständnis von Altkanzler Helmut Kohl (CDU), zwischen 1993 und 1998 Spenden bis zu zwei Millionen Mark in bar angenommen und nicht deklariert zu haben. Kohl weigert sich bis heute, die Namen der Spender zu nennen.

Von Dezember 1999 bis Juni 2002 beschäftigte sich ein Untersuchungsausschuss mit der Frage, ob die Regierung Kohl käuflich war oder nicht. Die Affäre nahm nach und nach immer größere Dimensionen an. Wegen einer 100 000-Mark-Spende des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber musste Wolfgang Schäuble als CDU-Chef später den Hut nehmen.

Für SPD und Grüne im Untersuchungsausschuss stand fest, dass die eine Million Mark, die Schreiber auf einem Parkplatz an Kiep übergeben haben soll, aus dem Schmiergeldtopf der Firma Thyssen für das Spürpanzer-Geschäft mit Saudi-Arabien stammte.

In der Debatte über schwarze Kassen der CDU kamen auch alte Vorwürfe wegen der Privatisierung der ostdeutschen Raffinerie Leuna und wegen des Verkaufs der Eisenbahnerwohnungen wieder auf. Wenig später war auch die CDU in Hessen von einer Finanzaffäre betroffen.

Das Verhalten von Kohl hatte für die CDU finanzielle Folgen. Wegen des Verschweigens der Spendernamen verhängte die Bundestagsverwaltung gegen die Partei im Juli 2000 eine Strafe in Höhe von rund 6,5 Millionen Mark, die die Union akzeptierte. Die Gaben von Schreiber lösten Sanktionen in Höhe von 2,2 Millionen Mark aus.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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