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Sri Lanka: Gewaltserie erschüttert die Insel

Mindestens elf Menschen sind bei einem Selbstmordanschlag in Sri Lankas Hauptstadt ums Leben gekommen. Es ist der dritte Anschlag innerhalb von zwei Tagen.

Kurz vor dem 60. Unabhängigkeitstag sind in Sri Lanka bei zwei verheerenden Bombenanschlägen mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. In der Hauptstadt Colombo starben mindestens elf Menschen, als sich eine Selbstmordattentäterin im Bahnhof Colombo-Fort in die Luft sprengte. Nach Militärangaben wurden 100 weitere Menschen zum Teil schwer verletzt. Bereits am Vortag waren in der Stadt Dambulla bei einem Bombenanschlag auf einen Bus 20 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt worden.

Die Regierung machte für beide Anschläge die Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) verantwortlich.

Die Attentäterin sei mit einem Zug in den streng bewachten Hauptbahnhof im Zentrum Colombos gelangt, sagte Armeesprecher Udaya Nanayakkara. So habe sie die Kontrollen an den Eingängen umgehen können. Vor dem Unabhängigkeitstag am Montag, mit dem Sri Lanka das Ende der britischen Kolonialherrschaft im Jahr 1948 feiert, waren landesweit die Sicherheitsvorkehrungen an öffentlichen Gebäuden verschärft worden.

In der etwa 150 Kilometer nordöstlich von Colombo gelegenen Stadt Dambulla explodierte am Samstag der Sprengsatz, als ein vollbesetzter Überlandbus an einer Haltestelle stand. Dambulla ist eine wichtige Durchgangsstation für Touristen auf dem Weg zu historischen Ruinenanlagen im Zentrum des südasiatischen Inselstaates. Ausländer kamen bei dem Anschlag nicht zu Schaden.

Am Sonntagmorgen waren bei der Explosion einer Handgranate im Zoo von Colombo acht Menschen verletzt worden. Nachdem Panik unter den Besuchern ausgebrochen war, hatte die Polizei den in einem Vorort gelegenen Tiergarten geschlossen. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Erst Mitte Januar war im Südosten des Landes eine Landmine unter einem Bus explodiert. Dabei wurden 17 Menschen getötet, darunter elf Schulkinder. Auch für diese Tat hatten Sicherheitskräfte die LTTE verantwortlich gemacht. Die Rebellen kämpfen seit 1983 für einen eigenen Staat der tamilischen Minderheit. Die Regierung lehnt eine Spaltung des Landes ab. Anfang Januar hatte die Regierung ein Waffenstillstandsabkommen mit der LTTE aufgekündigt. Seitdem hat sich die Sicherheitslage in Sri Lanka weiter verschärft. Bei dem Konflikt sind bisher mehr als 75.000 Menschen ums Leben gekommen. (nim/dpa)

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