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Politik: Sri Lankas Tamilen akzeptieren gemeinsamen Staat Abkommen beendet Bürgerkrieg

„Historischer Durchbruch“

Oslo (dpa). Nach 19 Jahren Bürgerkrieg auf Sri Lanka haben sich die Regierung und die Rebellenbewegung der TamilenTiger (LTTE) am Donnerstag in Oslo auf ein friedliches Zusammenleben in einer Föderation geeinigt. Zum Abschluss viertägiger Verhandlungen in der norwegischen Hauptstadt bezeichneten die Chefunterhändler beider Seiten das Ergebnis einhellig als „historischen Durchbruch“. Bei dem Konflikt im Norden und Osten der südasiatischen Insel sind seit Beginn der kriegerischen Auseinandersetzungen 1983 rund 69 000 Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Seiten hatten Ende Februar einen Waffenstillstand vereinbart.

In der für die Regierung von Verfassungsminister Peiris und für die LTTE von deren Chefideologen Anton Balasingsham unterzeichneten Erklärung hieß es: „Beide Seiten haben sich entschlossen, eine politische Lösung auf der Basis einer föderalen Struktur innerhalb eines geeinten Sri Lanka zu finden.“ Die LTTE hatte bei der dritten Verhandlungsrunde unter norwegischer Vermittlung nach zwei vorangegangenen in Thailand erstmals ihre Forderung nach einem eigenen Staat für die im Norden und Osten von Sri Lanka lebenden Tamilen aufgegeben.

Peiris als Chefunterhändler der Regierung sagte dazu: „Dieser Durchbruch kann absolut nicht überbewertet werden.“ Die LTTE arbeite jetzt für ein anderes Konzept auf der Basis innerer Selbstverwaltung. Er schloss sich ausdrücklich der Meinung seines Verhandlungspartners Balasingsham an, dass die Gespräche in Oslo einen „Paradigmenwechsel“ für Sri Lanka bedeuteten. Nach Angaben eines LTTE-Sprechers werde eine Föderation nach dem Modell der Schweizer Kantone angestrebt.

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