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Politik: Staatsanwalt ermittelt im Fall Kurnaz gegen Soldaten

Berlin/Tübingen - Die Tübinger Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall des früheren Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt gegen zwei Bundeswehrsoldaten der Elitetruppe Kommando Spezialkräfte (KSK). Kurnaz hätte einen Soldaten auf einem Foto wiedererkannt, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Tübingen, Walter Vollmer, dem Tagesspiegel am Montag.

Berlin/Tübingen - Die Tübinger Staatsanwaltschaft ermittelt im Fall des früheren Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt gegen zwei Bundeswehrsoldaten der Elitetruppe Kommando Spezialkräfte (KSK). Kurnaz hätte einen Soldaten auf einem Foto wiedererkannt, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Tübingen, Walter Vollmer, dem Tagesspiegel am Montag. Die Tübinger Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen, weil sie für den KSK-Standort Calw zuständig ist.

Die Bilder von 48 Männern in KSK- Uniformen waren Kurnaz am 28. Dezember an dessen Wohnort Bremen vorgelegt worden. 14 von ihnen waren KSK- Soldaten, 38 Männer von anderen Bundeswehreinheiten. Kurnaz hatte erklärt, ein KSK-Soldat habe ihm während seiner Gefangenschaft in einem Lager im afghanischen Kandahar im Januar 2002 an den Haaren gepackt und seinen Kopf auf den Boden geschlagen. Ein weiterer Mann sei bei der Misshandlung dabei gewesen.

Die Identität des vermeintlichen Kurnaz-Peinigers scheint zweifelsfrei geklärt. Mit den Worten „Das ist er!“ habe sein Mandant auf die Vorlage eines Fotos reagiert, berichtet Kurnaz-Anwalt Bernhard Docke. „Er sagt, dass sich das Gesicht des KSK-Mannes in seinem Gedächtnis eingebrannt hat.“ Der Rechtsanwalt geht davon aus, dass Kurnaz Zuordnung des KSK-Soldaten den Tatsachen entspricht. „Er hat keine Veranlassung, sich so etwas auszudenken“, sagt er. S.K.

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