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Politik: Staatsbesuch Chatamis: Zersplittert: Von 16.000 Exil-Iranern in Deutschland sind zehn Prozent politisch aktiv

In Deutschland leben nach offiziellen Angaben 16.500 Iraner, in Berlin etwa 7000.

In Deutschland leben nach offiziellen Angaben 16.500 Iraner, in Berlin etwa 7000. Nach denselben Angaben sind von den 160.500 Iranern maximal zehn bis fünfzehn Prozent politisch in einer der zahllosen Oppositiongruppen aktiv.

Der Nationale Widerstandsrat Iran ist die am besten organisierte und größte Oppositionsgruppe. Der Dachverband wurde im Untergrund 1981 in Teheran gegründet und im September 1981 in Paris offiziell von Oppositionellen wie Bani Sadr oder Bahman Nirumand gegründet. Die linksliberale Opposition verließ jedoch bis spätestens 1984 das Bündnis, weil die Volksmujahedin die dominierende Rolle in dem Gremium übernahmen. Diese sind eine Kader-Organisation, die mit Gewalt und Terrorakten von Irak aus, wo sie eine Art Staat im Staate darstellt, gegen das Regime in Teheran kämpft. Der Widerstandsrat hat nach Angaben von Beobachtern mittlerweile ein eigenes Finanzimperium aufgebaut. Er hat zwar pro forma ein Exil-Parlament und eine Parlamentspräsidentin (ohne Gegenkandidaten) gewählt, aber Beobachter bezeichnen dieses Gremium als ein "vergrößertes Zentralkomitee der Volksmujahedin". Der Deutsche Verfassungsschutz schätzt diese Organisation als "totalitär" ein. Der Widerstandsrat will am Montag bis zu 25.000 Demonstranten unter dem Brandenburger Tor versammeln.

Daneben hat fast jede Oppositionsgruppe in Iran einen Ableger in Deutschland. Dazu zählen die Maoistische Parteizentrale, die Revolutionären Komunisten ebenso wie die Monarchisten. Als "wirklich demokratische Opposition" bezeichnen sich die Organisation der Volksfedayin - Mehrheit, die Demokratische Volkspartei Irans, die iranische Nationalfront - Vereinigte Fraktion, die Republicans of Iran und die Organisation iranischer Sozialisten. Daneben gibt es eine Vielzahl von Vereinen, die sich um politische Gefangene, Flüchtlinge und Menschenrechte kümmern. Diese arbeiten jedoch nur dezentral. Sie wollen am Montag vor dem Bundeskanzleramt 500 bis 1000 Demonstranten versammeln. an.

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