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Staatsbesuch: Proteste bei Calderón-Visite

Begleitet von Protesten hat der neue mexikanische Präsident Felipe Calderón am Donnerstag in Berlin seinen ersten Europa-Besuch begonnen. Begleitet wurde der Besuch von Protesten.

Berlin - Bei der Begrüßung durch Bundespräsident Horst Köhler gelang es einer Gruppe von etwa 20 Demonstranten, auf den Rasen vor dem Schloss Bellevue vorzudringen. Sie wurden von der Polizei abgedrängt. Calderón wollte am Abend auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sprechen. Calderón nimmt nach dem Deutschland-Besuch am Weltwirtschaftsforum in Davos teil und reist danach nach Großbritannien und Spanien.

Der Amtsantritt des konservativen Präsidenten im Dezember war in Mexiko-Stadt von heftigen Auseinandersetzungen begleitet gewesen. Die linke und größte Oppositionspartei hatte seine Wahl nicht anerkannt. In Berlin musste eine öffentliche Diskussionsveranstaltung Calderóns mit Wirtschaftsführern abgesagt werden, weil die Sicherheitsbehörden Störungen von Demonstranten befürchteten. Sie machen die mexikanische Regierung für Menschenrechtsverletzungen vor allem im südostmexikanischen Bundesstaat Oaxaca verantwortlich.

Neuorientierung der Außenpolitik

Mit dem Europa-Besuch nur wenige Wochen nach Amtsübernahme will Calderón ein Gegengewicht für die bisher besonders auf die USA ausgerichteten Beziehungen seines Landes schaffen. Mit 82 Prozent des Außenhandels sind die USA der weitaus größte Partner Mexikos. Das Handelsvolumen mit der EU beträgt nur acht Prozent. Seit 2000 gibt es ein Handelsabkommen zwischen der EU und Mexiko.

Deutschland ist nach den USA, China und Japan der viertwichtigste Handelspartner Mexikos. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern werden von beiden Seiten als ausgezeichnet bewertet. (tso/dpa)

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