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Politik: "Staatsbildung als Königskunst": Neue Bücher von Tagesspiegel-Autoren

Vor 300 Jahren machte sich der Kurfürst von Brandenburg mit einem Tross aus Karossen, Rüstwagen und Vorspannpferden auf den Weg nach Königsberg, um sich dort am 18. Januar 1701 eine Krone aufs Haupt zu setzen, die ihn unter dem Namen Friedrich zum ersten König "in" Preußen machte.

Vor 300 Jahren machte sich der Kurfürst von Brandenburg mit einem Tross aus Karossen, Rüstwagen und Vorspannpferden auf den Weg nach Königsberg, um sich dort am 18. Januar 1701 eine Krone aufs Haupt zu setzen, die ihn unter dem Namen Friedrich zum ersten König "in" Preußen machte. Jahrzehnte später hat Friedrich II. die Krönungsinszenierung seines Großvaters abfällig als "Theatercoup" bezeichnet. Aber auch Friedrich II. wusste, dass Herrschaft auf Selbstdarstellung angewiesen ist. "Staatsbildung als Königskunst" untersucht, wie sich die Inszenierung königlicher Staatsmacht im Preußen des 18. Jahrhunderts entwickelt hat und wie die symbolische Politik jeweils mit den praktischen Herrschaftsaufgaben verbunden war. In der quellenreichen Darstellung wird deutlich, wie sehr im "kurzen Prozess" des preußischen Staatsaufbaus die Orientierung an der Tradition und die Effektivitätserfordernisse der Zukunft miteinander in Widerspruch gerieten. Die letzte majestätische Verkörperung dieses klassischen Entwicklungswiderspruchs war Friedrich II. Die Kehrseite seiner Selbstinszenierung als "erster Diener" des Staates war seine Rolle als letzter autokratischer Herrscher.

Bruno Preisendörfer: Staatsbildung als K&ouml

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