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Politik: Steinmeier kürt Beckenbauer zum Fußball-Außenminister

Berlin - Seit Mittwoch hat Deutschland zwei Außenminister. Frank-Walter Steinmeier, amtierender Chef der deutschen Diplomatie, ernannte Franz Beckenbauer bei einem Empfang in Berlin feierlich zum „Außenminister des Fußballs“, der sich um das Ansehen des Landes „außerordentlich verdient gemacht“ habe.

Berlin - Seit Mittwoch hat Deutschland zwei Außenminister. Frank-Walter Steinmeier, amtierender Chef der deutschen Diplomatie, ernannte Franz Beckenbauer bei einem Empfang in Berlin feierlich zum „Außenminister des Fußballs“, der sich um das Ansehen des Landes „außerordentlich verdient gemacht“ habe. Beckenbauer hatte als Chef des Organisationskomitees der Fußball-WM alle 31 Teilnehmerstaaten besucht, um dort Werbung für das Gastgeberland zu betreiben. „Das hatte teilweise den Charakter von Staatsbesuchen“, berichtete Beckenbauer von seiner Tour über alle Kontinente. Er war von zwölf Staatspräsidenten und fünf Regierungschefs empfangen worden, unter anderem in London von Tony Blair.

In Zusammenarbeit mit den deutschen Botschaften hatte Beckenbauer auch viele politische Gespräche geführt. In Elfenbeinküste etwa hätten sich mit Hilfe des Fußballs rivalisierende Stämme des Nordens und des Südens wieder an einen Tisch gesetzt. Erste Station der Reise war im Oktober Iran. „Zum Glück waren wir so früh da, jetzt wäre das sicher heikel“, sagte Beckenbauer. Bei den Präsentationen habe sich Deutschland als freundlicher und – was einige gewundert habe – auch als fröhlicher Gastgeber präsentiert. „Eine gute Atmosphäre kann man nicht per E-Mail oder per Telefon herstellen“, sagte Beckenbauers Vize Wolfgang Niersbach, der die Idee zu der Welttournee hatte. Wichtigstes Thema in allen Ländern seien die begehrten WM-Tickets gewesen. „Wenn sich in Deutschland die Menschen beschweren, sollten sie mal nach Holland oder Italien fahren. Dort klagen die Fans noch viel mehr darüber, dass es zu wenig Karten gibt“, sagte Niersbach.

Beckenbauer und sein kleiner Tross haben viel Vorfreude im Ausland gesät. „Ich hoffe, dass wir den Botschafter Beckenbauer nach der WM für ähnliche Projekte gewinnen können“, sagte Steinmeier. Beckenbauer hätte sicher nichts dagegen. Er bekam bei seiner „Welcome-Tour“ sieben Orden überreicht: „Außerdem mache ich seit 40 Jahren nichts anderes als durch die Welt zu fliegen.“

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