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Politik: Stoibers Kandidatur: CDU-Klausur soll K-Frage entscheiden

Nach Informationen des Tagesspiegels wollen mehrere Mitglieder des CDU-Präsidiums bei der Klausurtagung des Bundesvorstands am kommenden Wochenende in Magdeburg offen mit der Parteivorsitzenden Angela Merkel über deren Anspruch, Kanzlerkandidatin beider Unionsparteien zu werden, sprechen. Nach Merkel hatte am Sonntag auch CSU-Chef Edmund Stoiber seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur für die Union öffentlich bekundet.

Nach Informationen des Tagesspiegels wollen mehrere Mitglieder des CDU-Präsidiums bei der Klausurtagung des Bundesvorstands am kommenden Wochenende in Magdeburg offen mit der Parteivorsitzenden Angela Merkel über deren Anspruch, Kanzlerkandidatin beider Unionsparteien zu werden, sprechen. Nach Merkel hatte am Sonntag auch CSU-Chef Edmund Stoiber seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur für die Union öffentlich bekundet. "Wenn es von beiden Parteien gewünscht wird, bin ich bereit, mich in den Dienst der gemeinsamen Sache stellen zu lassen", sagte er der Tageszeitung "Die Welt".

"Das Vertrauen, dass die Vorsitzenden von CDU und CSU eine einvernehmliche Lösung finden werden, ist durch die öffentlichen Erklärungen vom Wochenende geschwunden. Was jetzt läuft, ist für die Partei schädlich", sagte CDU-Präsidiumsmitglied Jörg Schönbohm dem Tagesspiegel. Die Diskussion müsse so schnell wie möglich beendet werden, jedenfalls "bevor die Bundestagfraktion am 22. Januar zu ihrer nächsten Sitzung zusammentritt." Schönbohm sprach sich für eine offene Diskussion in den Gremien der CDU am Wochenende aus: "Wenn Angela Merkel dies nicht selbst anspricht, werde ich das Thema Kanzlerkandidatur im Präsidium aufwerfen. Die Diskussion muss in Magdeburg geführt werden."

Ein anderes Präsidumsmitglied, das namentlich nicht zitiert werden will, geht einen Schritt weiter: "Frau Merkel muss wissen, ob sie in den Führungsgremien der CDU überhaupt mehrheitliche Unterstützung für ihre Ambitionen hat", sagte dieser Politiker, der für Stoiber ist: "Notfalls, damit sie ein ehrliches Bild erhält, werde ich auch ein Meinungsbild in geheimer Abstimmung beantragen." Auch Schönbohm hält dies für möglich. Ein weiteres Mitglied des CDU-Präsidiums, das lange zu den Unterstützern von Merkel gehört hat, sagte dem Tagesspiegel: "Der vereinbarte Zeitplan und das verabredete Verfahren sind hinfällig geworden, seitdem Merkel und Stoiber einen Interviewkrieg führen. Das müssen wir schnellstens beenden, am besten am kommenden Wochenende in Magdeburg. Daran werde ich mich beteiligen."

Unterdessen sprach sich der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) erstmals öffentlich für Stoiber aus. Altkanzler Helmut Kohl hat an die Unionsparteien appelliert, mit mehr Kampfgeist und Zuversicht in die Bundestagwahl zu ziehen.

Peter Siebenmorgen

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