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Potala-Palast in Lhasa: Reisen nach Tibet sind derzeit nicht möglich.

© imago/View Stock

Streit um Jahrestag: China verbietet Touristen Reisen nach Tibet

Kurz vor dem 60. Jahrestag des Flucht des Dalai Lama haben chinesische Behörden Tibet abgeriegelt. Reisende dürfen erst wieder ab April dorthin fahren.

China hat ausländischen Touristen Reisen in nach Tibet bis zum 1. April untersagt. Das sagten mehrere chinesische Reiseagenturen der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch bestätigten. Die Behörden reagierten auf den anstehenden 60. Jahrestag der Flucht des Dalai Lama aus Tibet.

Vor wichtigen politischen Treffen oder Jahrestagen hat China in der Vergangenheit ausländischen Urlaubern immer wieder den Zugang nach Tibet verboten. Im März 2008 war es in Lhasa zu schweren Ausschreitungen gekommen, nachdem Mönche der Flucht gedacht hatten. Weit über 100 Tibeter haben sich in den vergangenen Jahren selbst angezündet, um gegen die chinesische Politik in den tibetisch bewohnten Gebieten zu protestieren.

Die von der dpa kontaktierte Reisebüros begründeten die Schließung mit einer „Regierungsanweisung“. Andere gaben das tibetische Neujahrsfest als Grund an, das allerdings bereits am 5. Februar gefeiert wurde.

Tibet liegt auf einem zwischen 3600 und 5200 Meter hohen Plateau und wird deshalb auch „Dach der Welt“ genannt. Vom 15. Jahrhundert an entwickelte sich das buddhistische Königreich zu einem Mönchsstaat mit dem Dalai Lama als Oberhaupt und Lhasa als Hauptstadt. 1950 marschierte China mit seiner Volksbefreiungsarmee in Tibet ein und ernannte 1965 die zur Volksrepublik gehörende Autonome Region Tibet.

Weil die Tibeter die Entführung ihres Anführers befürchteten, entbrannte am 10. März 1959 ein großer Aufstand, in dessen Verlauf der heute 83 Jahre alte Dalai Lama mit seinen Gefolgsleuten ins indische Exil flüchtete.  (dpa)

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