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Politik: Stundenlang vergewaltigt

US-Studentin in Rio de Janeiro überfallen.

Rio de Janeiro - Die brutale Gruppenvergewaltigung einer US-Studentin in Rio de Janeiro hat in ganz Brasilien für Entsetzen gesorgt. Die 21-Jährige und ihr französischer Freund waren nach Polizeiangaben in einem Kleinbus überwältigt und sechs Stunden lang gepeinigt worden. Drei Verdächtige wurden bislang festgenommen.

Die beiden Opfer studierten den Polizeiangaben zufolge in Rio. Die US-Studentin und ihr 23-jähriger Freund aus Frankreich nahmen demnach in der Nacht zum Sonntag einen der vielen Kleinbusse, um vom Stadtteil Copacabana in das Ausgehviertel Lapa zu fahren. Nachdem das Paar eingestiegen war, zwangen mehrere Männer die anderen Fahrgäste zum Aussteigen. Sie schlugen den jungen Franzosen mit einer Eisenstange, fesselten das Paar und vergewaltigten abwechselnd die junge Frau, während ihr Freund zusehen musste. Sechs Stunden habe das Martyrium gedauert, teilte die Polizei mit.

Nach Informationen der Nachrichtenwebsite G1 wurde der jungen Frau bei der Gruppenvergewaltigung auch die Nase gebrochen, der Franzose habe eine Gesichtsfraktur und eine Blutung am Auge davongetragen. Örtlichen Medienberichten zufolge beteiligte sich auch der Fahrer des Busses an der stundenlangen Gewaltorgie. Die anderen lösten ihn derweil am Steuer ab. Während der gesamten Zeit sollen die Peiniger weiter durch die Stadt gefahren sein. Mit der Kreditkarte des Paars tankten sie den Bus wieder auf, kauften sich Essen und hoben Bargeld ab. Schließlich fuhren sie zur Wohnung ihrer Opfer und stahlen weitere Kreditkarten.

Zunächst wurden zwei 20- und 22-jährige Männer festgenommen. Später wurde Medienberichten zufolge ein dritter Verdächtiger gefasst. Die Tat schockte ganz Brasilien. Fernsehstationen im ganzen Land überschlugen sich mit Berichten über den Vorfall, immer wieder wurden die Bilder von den zwei zuerst festgenommenen Verdächtigen gezeigt. Dabei erkannte nach Angaben der Polizei eine junge Brasilianerin, die nur wenige Tage zuvor unter ähnlichen Umständen vergewaltigt worden war, in den Festgenommenen ihre Peiniger wieder. Außerdem seien weitere Hinweise eingegangen, wonach die Beschuldigten in dem Kleinbus bereits seit einem Jahr Verbrechen begingen. In Rio de Janeiro gehören tausende Kleinbusse zum öffentlichen Nahverkehr.

Die Kriminalitätsrate in Rio de Janeiro ist deutlich zurückgegangen, seit die Behörden die Strategie verfolgen, die von Drogenhändlern oder Milizen beherrschten Armenviertel wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Gemessen an europäischen Zuständen herrscht in der Millionenmetropole, in der die Kluft zwischen Arm und Reich sehr groß ist, aber noch viel Gewalt. Der Überfall auf die US-Studentin und ihren Freund erinnert an die brutale Gruppenvergewaltigung einer jungen indischen Studentin im Dezember in einem Bus in Neu-Delhi. Sie wurde vor den Augen ihres Freundes auf bestialische Art und Weise gequält und schließlich aus dem fahrenden Bus geworfen. Tage später starb sie an ihren Verletzungen. AFP

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