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Heiner Geißler.

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Stuttgart 21: Geißler: "Der Bahnhof wird sowieso gebaut"

Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler glaubt nicht, dass der massive Protest das Milliarden-Bahnprojekt noch stoppen wird. Unterdessen setzt sich der Streit um die Stresstest-Präsentation fort - das Projekt könnte sich damit weiter verzögern.

Der Termin für die öffentliche Vorstellung der Stresstestergebnisse für den Tiefbahnhof Stuttgart 21 ist wieder offen. Eine Verschiebung sei durchaus denkbar, kündigte Schlichter Heiner Geißler am Montag in Stuttgart an. Der ehemalige CDU-Generalsekretär soll die Vorstellung moderieren, die für den 14. Juli geplant ist.

Mit dieser Ankündigung folgte er zum Teil der Kritik des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21. Gleichzeitig bezweifelte er in einer Diskussionsrunde am Abend in Tübingen, dass die Gegner mit ihrem Protest Erfolg haben könnten. "Der Bahnhof wird sowieso gebaut, das sage ich nur ganz nebenbei." Die Gegner fordern drei Wochen Zeit, um die Ergebnisse zu prüfen, die ihnen erst vor wenigen Tagen übergeben wurden. Andernfalls drohen sie mit Boykott. Zugleich sehen sie sich durch einen Bericht über geschönte Kalkulationen der Bahn in ihrer Kritik an den Kosten des 4,1 Milliarden Euro teuren Vorhabens bestätigt.

Am Abend trafen sich auch wieder mehr als 1500 Demonstranten zur traditionellen Montagsdemo - der 81. bislang. "Wir müssen jetzt richtig Druck machen", sagte Hannes Rockenbauch vom Aktionsbündnis.
Die Bahn besteht auf dem 14. Juli, weil einen Tag später die Vergabefrist für den Filder-Tunnel und einen weiteren Tunnel im Wert von 750 Millionen Euro abläuft. Eine weitere Verzögerung und eine neuerlichen Ausschreibung würde Kosten in Millionenhöhe nach sich ziehen. Zudem sei mit Klagen aus der Wirtschaft zu rechnen. Mit dem Stresstest soll die Bahn nachweisen, dass der geplante Tiefbahnhof zu Spitzenzeiten 30 Prozent leistungsfähiger ist als der bestehende Kopfbahnhof.

Nach Geißlers Worten sind am Donnerstag und möglicherweise am Freitag weitere Treffen vorgesehen; danach werde das Aktionsbündnis erklären, ob ihm die Zeit für eine Prüfung reiche. In den nächsten acht Tagen sollen den Stuttgart-21-Gegnern auch die Resultate des von der Schweizer Verkehrsberatungsfirma sma testierten Stresstests zukommen. (dpa)

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