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Politik: Südkoreaner protestieren für Präsident Roh

Mehrheit der Bürger lehnt laut Umfragen Amtsenthebung ab

Seoul (dpa). Zehntausende von Südkoreanern haben am Wochenende im ganzen Land gegen die vorläufige Entmachtung von Präsident Roh Moo Hyun protestiert. Allein in der Hauptstadt Seoul versammelten sich am Samstagabend mehr als 50 000 Menschen. Auch am Sonntag gingen die Demonstrationen weiter. Die Teilnehmer forderten die Aufhebung des am Freitag von der Opposition im Parlament durchgesetzten Antrags auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen Roh. Die Demonstranten verwandelten die Straßen im Zentrum Seouls an beiden Abenden in ein Lichtermeer aus Kerzen. Viele riefen „Schützt die Demokratie!“ Proteste fanden auch in Gwangju, Busan, Daegu und auf der südlichen Insel Jeju statt. In Umfragen lehnten 70 Prozent der Befragten die Absetzung Rohs ab.

Die beiden größten Oppositionsparteien, die Große Nationalpartei (GNP) und Demokratische Millenniumspartei (MDP), hatten mit einer ZweiDrittel-Mehrheit für den Amtsenthebungsantrag gestimmt. Anlass für die Vorlage waren öffentliche Bemerkungen Rohs zur Unterstützung der regierungsnahen Uri-Partei. Die Opposition wirft Roh Verstoß gegen das Wahlgesetz vor. Bis zur endgültigen Entscheidung über eine Absetzung durch das Verfassungsgericht bleiben die Funktionen des Präsidenten ausgesetzt. Am 15. April finden Parlamentswahlen statt.

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