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Südostasien: Prominenter Dissident in Birma verurteilt

Weil sie das Justizwesen der Militärdiktatur in Birma kritisiert haben, sind neun Dissidenten zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Darunter ist der bekannte Regierungskritiker Min Ko Naing.

Einer der prominentesten Dissidenten Birmas, Min Ko Naing, ist zusammen mit acht Aktivisten wegen Gerichtsmissachtung zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Min Ko Naing (46) stand wegen der Organisation friedlicher Proteste gegen Preiserhöhungen im vergangenen Jahr vor Gericht. Der Richter verhängte die Strafen zum Auftakt des Prozesses, weil die neun das Justizwesen unter der Militärjunta kritisiert hatten, berichtete die Hilfsorganisation für politische Gefangene in Birma (AAPP) am Donnerstag in Thailand. Ein Urteil in dem ursprünglichen Prozess steht noch aus.

Min Ko Naing gehörte zu den Organisatoren der Studentenproteste 1988. Er hat bereits 15 Jahre als politischer Gefangener im Gefängnis gesessen und wurde dort nach Angaben von Amesty International schwer gefoltert und misshandelt. Er war im August vergangenen Jahres festgenommen worden. Die Proteste gegen Preiserhöhungen weiteten sich später aus und wurden von zehntausenden Mönchen angeführt. Das Regime schlug den Aufstand im September blutig nieder.

"Unfaire Prozesse"

Zu den neun Aktivisten, die am Mittwoch zu den sechsmonatigen Haftstrafen verurteilt wurden, gehörten Ko Ko Gyi, Mya Aye, Pyone Cho, Aung Thu, Htay Kywe, Nyan Lin, Myo Aung Naing und Hla Myo Naung. "Prozesse gegen politische Gefangene sind äußerst unfair", sagte AAPP-Sekretär Ko Tate. "In diesem Fall sind die Aktivisten schwer dafür bestraft worden, dass sie auf ihr Recht auf einen freien und fairen Prozess pochten." (bai/dpa)

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