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Politik: Sympathie für bin Laden

Einzelgänger, Problemkind und verwirrt - mit diesen Attributen kennzeichneten amerikanische Ermittler den 15-jährigen Schüler Charles Bishop, der am Samstag ein Cessna-Privatflugzeug in den 28. Stock des "Bank of America"-Gebäudes der Stadt Tampa (Florida) gesteuert hatte.

Einzelgänger, Problemkind und verwirrt - mit diesen Attributen kennzeichneten amerikanische Ermittler den 15-jährigen Schüler Charles Bishop, der am Samstag ein Cessna-Privatflugzeug in den 28. Stock des "Bank of America"-Gebäudes der Stadt Tampa (Florida) gesteuert hatte. Gab es zunächst noch Rätsel über die Motive des Jungen, so liegen diese jetzt offen: Ein Abschiedsbrief, gefunden in einer der Hosentaschen von Bishop, habe Sympathie für Osama Bin Laden und die Vorgänge des 11. September 2001 offenbart, so der Polizeichef von Tampa. Auch habe der 15-Jährige, der noch nicht Auto fahren durfte, allein gehandelt - dies gehe ebenfalls aus dem gerade einmal vier Sätze langen Schreiben hervor, dass er hinterlassen hat. Verbindungen zum Al-Qaida-Terrornetzwerk gebe es nicht, versicherten die Behörden. Experten untersuchten allerdings noch die Festplatte des Computers von Charles Bishop, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.

Zum Thema Dokumentation: Kampf gegen Terror Fotos: Osama Bin Laden, Krieg in Afghanistan In der Schule sei der Neuntklässler ein stiller Einzelgänger ohne Freundschaften gewesen, heißt es. Das Einzelkind, das mit seiner Mutter im benachbarten Palm Harbour lebte, hatte neben einem auffälligen Interesse für die deutsche Sprache nur ein Hobby: Flugzeuge zu steuern. Vor einem Jahr meldete er sich zum Flugunterricht an und verdiente sich die Flugstunden zumeist mit kleinen Gegengeschäften - wie dem Waschen von Jets oder Erledigungen für erfahrene Piloten. Sechs Unterrichtsstunden am Steuer einer Cessna hatte er hinter sich, als er am Wochenende ohne Erlaubnis startete und nach 15 Minuten die Maschine in das Büro eines Anwalts in dem Bank-Hochhaus steuerte. Weil der Tank nicht explodierte, blieb der Sachschaden gering. Bishop starb im Moment des Aufpralls.

Die Flugroute des Jungen führte auch über den Luftwaffen-Stützpunkt Mac Dill, von dem aus General Tommy Franks im US-Zentralkommando die Militäraktionen in Afghanistan steuert. Fast zwei Minuten habe sich das Privatflugzeug in verbotenem Luftraum befunden und dann - verfolgt von einem Hubschrauber der Küstenwache - den Flug fortgesetzt. Zwei F-15-Kampfflugzeuge der Alarmstaffel erreichten Tampa erst, als das Kleinflugzeug bereits im Wolkenkratzer steckte.

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