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Politik: Teheran im Blickpunkt

Konferenz in Moskau will über Irans Atomprogramm beraten

Moskau. Die internationale Konferenz über Nichtweiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen will den möglichen Bau von Kernwaffen im Iran zu einem Schwerpunkt ihrer Beratungen machen. Experten und Politiker aus 36 Ländern nehmen an dem Treffen teil, das an diesem Freitag in Moskau beginnt. Ihre Teilnahme angekündigt haben neben hohen UN-Vertretern unter anderem Russlands Atomminister Alexander Rumjanzew, Wladimir Putins Berater Igor Sergejew, bis Februar 2002 Verteidigungsminister, und US-Energieminister Spencer Abraham.

Dass die Konferenz in Moskau stattfindet, ist kein Zufall. Russland baut in der iranischen Golfprovinz Chusistan für 800 Millionen US-Dollar das von Siemens vor der Islamischen Revolution begonnene Kernkraftwerk Buschehr fertig. Washington läuft, seit der Deal 1995 bekannt wurde, Sturm gegen das Projekt und setzte jetzt im US-dominierten Kontrollrat der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO einen Beschluss durch, der Teheran auffordert, bis Ende Oktober die Nutzung von Kernenergie zu ausschließlich friedlichen Zwecken glaubwürdig nachzuweisen.

IAEO-Inspekteure hatten kürzlich in einer Anlage im westiranischen Natanz Spuren von Waffenplutonium festgestellt und zudem kritisiert, dass Moskau und Teheran bislang kein Abkommen über die komplette Rückgabe von Kernbrennstäben – aus ihnen kann waffenfähiges Plutonium gewonnen werden – unterzeichneten. Dies, sagte jedoch Atomminister Rumjanzew am Dienstag, stehe unmittelbar bevor. Als Grund der Verzögerung nannte er, dass bisher nicht feststehe, wo – in Moskau oder Teheran – unterschreiben werde. „Alle anderen Streitpunkte sind geklärt“, versicherte Rumjanzew.

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