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Terror: Drahtzieher der Anschläge von Casablanca gefasst?

Die marokkanische Polizei hat den mutmaßlichen Anführer der islamistischen Terrorzelle gefasst, der die jüngsten Anschläge in Casablanca angelastet werden. Marokko möchte in Zukunft die Terrorbekämpfung mit Algerien koordinieren.

Casablanca - Auch dessen Stellvertreter sowie weitere Verdächtige seien festgenommen worden, meldete der Rundfunk am Samstag. Die Fahnder hätten zudem größere Mengen Sprengstoff sichergestellt. Kurz zuvor hatten sich bei einem Selbstmordanschlag im Zentrum der marokkanischen Wirtschaftsmetropole zwei Attentäter vor einem US-Kulturinstitut in die Luft gesprengt. Eine Passantin wurde dabei leicht verletzt.

Zum Zeitpunkt des Attentats sei das Kulturinstitut leer gewesen, hieß es weiter. Es bietet unter anderem Sprachkurse an. Das Gebäude befindet sich in einem wohlhabenden Stadtviertel, wo auch westliche Konsulate und Banken ihren Sitz haben. In der Gegend gibt es auch amerikanische Schnellrestaurants.

Extremisten gefährden Stabilität in Maghreb

Erst am Dienstag hatten sich in einem Arbeiterviertel Casablancas drei Selbstmordattentäter auf der Flucht vor der Polizei in die Luft gesprengt. Bei der der Explosionen war ein Beamter getötet worden. Ein vierter Terrorverdächtiger wurde von Polizisten erschossen. 20 Menschen waren zudem verletzt worden. Bereits am 11. März hatte ein Attentäter in einem Internetcafé in Casablanca eine Bombe gezündet. Er selbst kam ums Leben, vier weitere Menschen erlitten Verletzungen. All diese Extremisten sollen der Terrorzelle angehört haben, deren Anführer am Samstag festgenommen wurde.

Am Mittwoch hatte es zudem bei Bombenanschlägen in der Hauptstadt Algeriens 33 Tote gegeben. Der marokkanische König Mohammed VI. rief das Nachbarland auf, den Kampf gegen den Terror gemeinsam besser zu koordinieren. Die Aktionen der islamistischen Extremisten gefährdeten die Stabilität in ganz Nordafrika. Alle Staaten des Maghreb müssten stärker zusammenarbeiten. Marokko und Algerien sind wegen des Westsahara-Konflikts verfeindet, was die Kooperation ihrer Sicherheitskräfte stark beeinträchtigt. (tso/dpa)

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