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Terror: Ex-Häftlinge aus Guantanamo für Al Qaida im Jemen aktiv

Zwei ehemalige Insassen des umstrittenen US-Gefangenenlagers Guantanamo haben sich offenbar der Al-Qaida-Zelle im Jemen angeschlossen.

Ein Beamter des Innenministeriums in Riad bestätigte der arabischen Zeitung „Al Hayat“, dass es sich bei zwei Männern, die in einem aktuellen Video des Terrornetzwerkes Al Qaida aus dem Jemen zu sehen sind, um Saudis handelt, die nach ihrer Entlassung aus dem US-Gefangenenlager zunächst ein „Rehabilitationsprogramm“ in Saudi-Arabien durchlaufen hatten. Die Namen der Männer seien Said al Shihri und Mohammed al Aufi.

Das Video, von dem am Wochenende Ausschnitte in arabischen TV-Sendern zu sehen waren, zeigt die beiden mit zwei jemenitischen Kommandeuren der Al-Qaida-Zellen im Jemen. Die vier Männer rufen zum „Heiligen Krieg“ auf. Der frühere US-Präsident George W. Bush hatte in den letzten Monaten seiner Amtszeit nach Angaben der jemenitischen Führung vorgeschlagen, aus dem Jemen stammende Guantanamo-Häftlinge nach Saudi-Arabien zu schicken. Der jemenitische Staatspräsident Ali Abdullah Salih sagte am Samstag in einer Rede vor Polizeikommandeuren in der Hauptstadt Sanaa: „Sie hatten uns über Pläne informiert, die Häftlinge nach Saudi-Arabien zu schicken, wo sie Rehabilitationsprogramme durchlaufen sollten.“ Dies habe er jedoch abgelehnt, fügte Salih hinzu.

Der neue US-Präsident Barack Obama will Guantanamo bis Ende 2009 schließen. In Deutschland und auf EU-Ebene wird derzeit über die Aufnahme von rund 60 mutmaßlich unschuldigen Gefangenen debattiert, die nicht in ihre Heimatländer zurückkehren können, weil ihnen dort Folter oder Verfolgung droht. Salih erklärte, er erwarte, dass 94 jemenitische Gefangene aus dem US-Gefangenenlager auf Kuba „innerhalb von 60 bis 90 Tagen“ entlassen und in ihre Heimat zurückgeschickt würden. Unter den rund 250 Guantanamo-Insassen sind etwa 100 Jemeniten. dpa/Tsp

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