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Terroranschlag in Pakistan: Polizei und Militär fahnden nach Hintermännern

Fast 100 Tote hat ein Selbstmordanschlag am Neujahrstag in Pakistan gefordert. Bekannt hat sich noch niemand zu dem Attentat .

Nach dem schweren Selbstmordanschlag mit über 90 Toten auf einem Sportplatz in Pakistan fahnden Polizei und Militär nach den Hintermännern des Attentats. "Wir rechnen mit einigen Festnahmen im Laufe des Tages", sagte ein Polizeisprecher im Distrikt Lakki Marwat. Der Anschlag am Rande eines Volleyball- Spiels in der unruhigen Nordwest-Grenzprovinz war der schwerste in Pakistan seit gut zwei Monaten.   US-Außenministerin Hillary Clinton verurteilte den Anschlag derweil. Clinton versprach in ihrer Erklärung vom Freitag, Washington werde weiter an der Seite Pakistans stehen. Die USA unterstützten die Pakistaner bei ihren Anstrengungen im Kampf gegen den gewalttätigen Extremismus und bei der Stärkung der Demokratie.

Bisher bekannte sich niemand zu dem Attentat am Neujahrstag. Sicherheitskräfte machten aber radikal-islamische Extremisten für die Tat verantwortlich. Es habe in den vergangenen Tagen Drohungen gegen die Zivilbevölkerung gegeben. Nach Medienberichten sind unter den mindestens 95 Toten auch zahlreiche Kinder. Die Zahl der Verletzten wurde mit "mehreren Dutzend" angegeben.

Polizeisprecher Mohammad Ayub Khan sagte, die Terroristen seien mit zwei Fahrzeugen in das Dorf Sha Hassan Khel gekommen. Ein blauer Lieferwagen sei auf den gut besuchten Sportplatz gefahren und dort explodiert. Der zweite Wagen habe unmittelbar danach das Dorf wieder verlassen.

Der Distrikt Lakki Marwat grenzt an die Taliban-Hochburg Süd- Waziristan. In dem Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan führt das pakistanische Militär seit Mitte Oktober ein Großoffensive gegen Taliban-Kämpfer und El-Kaida-Terroristen. Dabei wurden nach Angaben der Armee bislang mehr als 600 Extremisten getötet. Im Gegenzug verüben die Aufständischen landesweit immer wieder blutige Anschläge gegen Einrichtungen der Sicherheitskräfte und zivile Ziele, bei denen in den vergangen zwei Monaten mehr als 500 Menschen ums Leben kamen.

Erst vor zwei Wochen starben bei einem Selbstmordanschlag auf einen Regionalpolitiker in der ostpakistanischen Stadt Dera Ghazi Khan etwa 30 Menschen. In der Metropole Lahore wurden Anfang Dezember mindestens 30 Menschen getötet und 100 weitere verletzt, als in einer belebten Einkaufsstraße zwei Sprengsätze explodierten. Wenige Tage zuvor starben 40 Menschen bei einem Anschlag auf eine Moschee der Streitkräfte in Rawalpindi. Der bislang blutigste Anschlag mit mehr als 100 Toten ereignete sich Ende Oktober auf einem Basar in Peshawar, der Hauptstadt der Nordwest-Grenzprovinz.  

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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