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Terrorgefahr: Deutscher Islamist in Pakistan festgenommen

Die pakistanischen Sicherheitsbehörden haben Anfang der Woche einen deutschen Islamisten festgenommen, der offenbar die Terrorszene verlassen und nach Deutschland zurückkehren wollte. Der Mann war bei seiner Festnahme mit einer Burka verkleidet.

Von Frank Jansen

Berlin - Nach Informationen des Tagesspiegels handelt es sich um einen Mann namens Rami M., der früher in Hamburg und davor in Hessen gelebt haben soll. Ob er sich auch in Berlin aufgehalten hat, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" im Internet schreibt, ist unklar. "Er ist ein Aussteiger", hieß es in Sicherheitskreisen. Rami M., etwa 30 Jahre alt, war in eine Burka gehüllt, als er in der Region Bannu festgenommen wurde. Bannu grenzt im Osten an Nord-Wasiristan, wo sich mehrere islamistische Terrororganisationen unter dem Schutz paschtunischer Stämme eingenistet haben. Rami M. sei eine Kontaktperson für an- und abreisende Islamisten gewesen, sagten Sicherheitsexperten.

In der Begleitung von M. befanden sich nach Angaben der pakistanischen Polizei zwei Stammesangehörige und ein etwa sechs Jahre altes Mädchen. Rami M. soll mit einer Pistole bewaffnet gewesen sein. Nach Bannu kam er offenbar aus Nord-Wasiristan. In der Grenzregion zu Afghanistan halten sich mehrere deutsche Islamisten auf, die zum Teil als "Deutsche Taliban Mujahedeen" auftreten. Ende April hatten pakistanische Sicherheitskräfte in einem Gefecht zwei mutmaßliche Mitglieder der Deutschen Taliban Mujahedeen erschossen. Einer war der Saarländer Eric Breininger, der zum Umfeld der Sauerlandgruppe zählte, die in Deutschland Anschläge mit Autobomben verüben wollte. Der zweite Tote wurde als Danny R. identifiziert. Er war aus Berlin ins pakistanisch-afghanische Grenzgebiet gereist.

Warum Rami M. aussteigen wollte, ist offen. Mehrfach haben Islamisten aus Deutschland, die sich in die raue Welt der Terrorgruppen in Wasiristan begeben hatten, über die harten Lebensbedingungen dort geklagt. Unabhängig vom Fall Rami M. hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz am Montag ein Aussteigerprogramm für Islamisten angekündigt, die sich aus dem militanten Milieu lösen wollen.

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