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Terrorismus: Al Qaidas Nummer 3 gesteht Anschlagsplanung

Chalid Scheich Mohammed, vormals der Dritthöchste im Terrornetzwerk Al Qaida, hat dem Pentagon die Planung der Anschläge vom 11. September gestanden. Er gab auch die Anschläge auf das World Trade Center zu.

Washington - "Ich war verantwortlich für die Planung der Operationen vom 11. September von A bis Z", sagte Mohammed bei einer Anhörung im US-Militärgefängnis von Guantanamo Bay auf Kuba. Laut eines vom Pentagon am Mittwoch freigegebenen und zensierten Protokolls, hat der 53-Jährige auch die Planung für den Anschlag auf das World Trade Center aus dem Jahr 1993 zugegeben.

Vor einer US-Militärkommission in Guantanamo werden derzeit 14 als besonders gefährlich eingestufte Gefangene angehört. Sie wurden im September vergangenen Jahres aus geheimen CIA-Gefängnissen im Ausland in das Militärgefängnis gebracht. Die 14 Gefangenen sollen nach dem Willen von US-Präsident George W. Bush wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden. Im Gegensatz zu Mohammed hat Ramsi Binalshibh, der nach Überzeugung der USA ebenfalls zu den Mitverschwörern der Anschläge vom 11. September gehört, jede Zusammenarbeit mit der Militärkommission verweigert.

In einer längeren mündlichen Aussage hat Mohammed nach Angaben des Pentagons ebenfalls die Verantwortung für das 2001 fehlgeschlagene Schuhbomben-Attentat auf ein Flugzeug der Fluggesellschaft American Airlines übernommen. Er sei außerdem an einem Attentatsversuch auf Papst Johannes Paul II. während dessen Besuchs auf den Philippinen beteiligt gewesen.

Zweite Terrorwelle geplant

Mohammed schwor vor der Militärkommission den Angaben zufolge einen Treueeid auf Terrorchef Osama bin Laden. "Ich mag es nicht, Leute umzubringen. Es tut mir Leid, dass am 11. September Kinder getötet wurden", sagte der Häftling in gebrochenem Englisch. Deren Tod sei aber Teil der "Sprache des Krieges". Nach Darstellung von Mohammed hatte Al Qaida nach den Terroranschlägen vom 11. September eine zweite Welle von Angriffen auf den Library Tower in Los Angeles, den Sears Tower in Chicago, die Plaza Bank in Seattle und das Empire State Building in New York geplant.

Im Gegensatz zu früheren Anhörungen ist dieses Mal die Presse ausgeschlossen worden. Das Pentagon begründet dies mit höchst vertraulichen Informationen unter anderem über die Umstände der Gefangennahme und die bisherige Haft. Deshalb werden nur zensierte Protokolle der Anhörungen veröffentlicht. (tso/dpa)

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