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Terrorismus: Britische Polizei tötete Terrorverdächtigen fahrlässig

Ein Untersuchungsbericht erhebt schwere Vorwürfe gegen Scotland Yard. Demnach erschossen Polizeibeamte vor zwei Jahren einen Brasilianer, weil sie ihn für einen Terroristen hielten. Er hatte keine Chance, seine Unschuld zu beweisen.

Zwei Jahre nach der Erschießung eines unschuldigen Terrorverdächtigen in London sind Beamte von Scotland Yard heftig in die Kritik geraten. Der 27-jährige Brasilianer Jean Charles de Menezes war am 22. Juli 2005 von einem Anti-Terror-Kommando in der U-Bahnstation Stockwell mit sieben Kopfschüssen getötet worden. Er habe keine Chance gehabt, seine Unschuld zu zeigen, heißt es nun in dem mit Spannung erwarteten Bericht der unabhängigen Polizei-Beschwerdekommission IPCC.

Zudem habe der damalige oberste Terrorbekämpfer der Polizei, Andy Hayman, nach der Tötung des Unschuldigen tagelang Informationen über den tatsächlichen Ablauf vorenthalten. Selbst Scotland-Yard-Chef Ian Blair wurde nicht von ihm informiert. "Der stellvertretende Polizeichef Hayman entschied sich dafür, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen," heißt es in dem Bericht. (mit dpa)

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