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Rettungskräfte versuchen, Tote und Verletzte aus den teilweise zerstörten Häusern zu bergen.

© dpa

Terrorismus: Mindestens 20 Tote bei Anschlag in Pakistan

Wieder erschüttert ein verheerender Terroranschlag Pakistan: Mit einer Autobombe richten Attentäter im Osten des Landes ein Blutbad an. Die Atommacht kommt nicht zur Ruhe.

Bei einem Bombenanschlag in einer belebten Straße in der ostpakistanischen Stadt Faisalabad sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Rund 100 Menschen seien bei der Detonation der Autobombe verletzt worden, sagte Distrikt-Polizeichef Aftab Cheema. Der Parlamentsabgeordnete Abid Sher Ali sagte dem Sender Express Television, der Sprengsatz habe mehrere Gebäude in der Gegend teilweise zerstört, in der auch Regierungsbüros liegen. Zum Hergang der Tat und zum Anschlagsziel gab es widersprüchliche Angaben.

Ali sagte, der Angriff habe dem regionalen Büro des Geheimdienstes ISI gegolten. Angreifer hätten zunächst zwei Handgranaten geworfen, dann das Feuer eröffnet und die Bombe gezündet. Nach Angaben der Behörden wurden auch ein Gebäude mit Büros der staatlichen Fluglinie PIA und ein Rekrutierungszentrum der Armee beschädigt. Der Sender Duniya Television meldete dagegen, der Anschlag habe anscheinend dem örtlichen Büro des pakistanischen Bundeskriminalamts FIA gegolten.

Polizeichef Cheema sagte, das Fahrzeug mit dem Sprengsatz sei neben dem Kompressor einer Gas-Tankstelle geparkt gewesen. Widersprüchliche Angaben gab es dazu, ob der Kompressor ebenfalls explodierte und zur großen Wucht der Detonation beitrug. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Rauch aus der Tankstelle aufstieg. Gebäude waren teilweise eingestürzt, Fahrzeuge zerstört.

Ein Sprecher der Distriktverwaltung namens Subhan Ali sagte, man gehe davon aus, dass noch etwa ein Dutzend Menschen unter Trümmern eingeschlossen seien. "Es war eine gigantische Explosion, die noch in fünf bis sechs Kilometer Entfernung zu hören war. Die Zerstörung ist sehr groß. Es war eine belebte Gegend." Rettungskräfte versuchten, Tote und Verletzte aus den teilweise zerstörten Häusern zu bergen.

Zunächst übernahm niemand die Verantwortung für die Tat. Ähnliche Anschläge haben in der Vergangenheit muslimische Extremisten wie die Taliban verübt. Faisalabad liegt etwa 120 Kilometer westlich von Lahore, der Hauptstadt der Provinz Punjab. Bislang galt Faisalabad als relativ sicher. Die Stadt lebt vor allem von Textilindustrie.

Die Atommacht Pakistan wird immer wieder von Anschlägen und Attentaten erschüttert. In der vergangenen Woche war der Minister für Minderheiten und einzige Christ im Kabinett, Shahbaz Bhatti, auf offener Straße in der Hauptstadt Islamabad ermordet worden. Zu der Tat hatte sich eine Taliban-Gruppe aus dem Punjab bekannt. (dpa)

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