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Politik: Terrorwelle im indischen Assam

Neu-Delhi - Auf den Märkten drängen sich die Menschen, als gegen elf Uhr am Donnerstag die ersten Bomben hochgehen. Die Täter haben sie mit Zeitzündern versehen und in Motorrädern, Mopeds und Autos versteckt.

Neu-Delhi - Auf den Märkten drängen sich die Menschen, als gegen elf Uhr am Donnerstag die ersten Bomben hochgehen. Die Täter haben sie mit Zeitzündern versehen und in Motorrädern, Mopeds und Autos versteckt. Die Terrorwelle in Indien reißt nicht ab. Diesmal traf es den Tee-Staat Assam im äußersten Nordosten des Subkontinents. Binnen einer Stunde detonierten in der Landeshauptstadt Guwahati und drei anderen Städten zwölf Sprengsätze. Mindestens 61 Menschen starben, 275 wurden verletzt. Brände brachen aus. In Guwahati kam es zu Krawallen. Protestierende bewarfen – angeblich aus Wut über die Anschläge – Krankenwagen, Feuerwehrautos und Polizeiwagen mit Steinen. Es wurde eine Ausgangssperre verhängt. Fluglinien setzten Flüge nach Guwahati aus.

Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Zu den üblichen Verdächtigen gehört die militante Vereinte Befreiungsfront von Assam (Ulfa), die seit 30 Jahren für einen unabhängigen Staat kämpft. Sie bestritt aber, hinter dem Blutbad zu stecken. Auch islamische Terrorgruppen aus dem benachbarten Bangladesch werden als mögliche Täter gehandelt. In den Vorwochen war es zudem in Assam zu blutigen Unruhen zwischen muslimischen Einwanderern aus Bangladesch und der Bodo-Volksgruppe gekommen. Christine Möllhoff

Christine Möllhoff

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