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Politik: Terrorziele in ganz Europa

Ättentäter von Madrid planten weitere Anschläge

Madrid - „Wir sind vorbereitet für das Martyrium." Dieser Satz des in Mailand festgenommenen ägyptischen Topterroristen Rabei Osman Ahmed ließ bei der italienischen Geheimpolizei, die den Ägypter belauschte, die Alarmglocken klingeln. Die Fahnder vermuten, dass der Mann und 15 Gesinnungsgenossen, die zeitgleich in Belgien verhaftet wurden, einen schweren Terroranschlag begehen wollten. „Wir haben keine konkreten Hinweise auf das Ziel“, hieß es in Polizeikreisen. Als sicher gilt nur, dass den Sicherheitsbehörden mit dem 33-jährigen Rabei Osman Ahmed alias „Mohammed der Ägypter“ ein dicker Fisch ins Netz ging.

Der Sprengstoffexperte bekannte sich in einem abgehörten Telefonat zu dem verheerenden Bombenanschlag in Madrid am 11. März. Gut zweieinhalb Jahre lang, also schon seit den Terroranschlägen in den USA am 11. September 2001, habe er „das Projekt“ vorbereitet. Dieses Bekenntnis macht ihn in den Augen der spanischen Polizei zu einem der Drahtzieher des Madrider Bombenattentats, bei dem 192 Menschen starben.

Der gefasste Terrorführer deutete weitere unheilvolle Pläne an: „Wir müssen überall sein: In Deutschland, Holland, London.“ Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll Rabei Osman Ahmed sich in den letzten Jahren nicht nur in Spanien, Frankreich, Belgien und Italien, sondern auch in Deutschland und Österreich aufgehalten haben. Er nennt Botschaften und Konsulate auf dem ganzen europäischen Kontinent als Terrorziele. Dem aufgezeichneten Telefongespräch zufolge gibt es in der islamistischen Szene in Europa keinen Mangel an potenziellen Attentätern: „Es reicht, ihnen Bescheid zu sagen, und sie kommen“, sagt der Terrorführer.

Ralph Schulze

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