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Thailand: Schüsse und ein Toter in Bangkok

Die Gewalt in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist am Donnerstagabend eskaliert. In der Demonstrationszone wurde der Strom abgeschaltet.

Bei Zusammenstößen zwischen den sogenannten Rothemden und scharf schießenden Sicherheitskräften wurden ein Demonstrant getötet und acht weitere verletzt, darunter auch ein prominenter General, der zu den Rothemden übergelaufen war. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva zog sein Angebot zurück, im November vorgezogene Neuwahlen abhalten zu lassen. Die USA schlossen ihre Botschaft in Bangkok.

Ein Demonstrant sei von einer Kugel am Kopf getroffen und offenbar getötet worden, berichtete ein Kameramann der Nachrichtenagentur AFP. Die Polizei bestätigte später den Tod eines Demonstranten. Der zu den oppositionellen Rothemden übergelaufene General Khattiya Sawasdipol wurde an der Schläfe getroffen und musste operiert werden, wie ein Sprecher der Rettungsdienste sagte. Wer für die Schüsse verantwortlich war, blieb zunächst unklar. Der 58-jährige Khattiya hatte in den vergangenen Wochen die Rothemden in ihrem erbitterten Protest gegen die Regierung bestärkt.

Nach den gewaltsamen Zusammenstößen den Strom in der Demonstrationszone abgeschaltet. Die Gegend Ratchaprasong in der thailändischen Hauptstadt sei zudem komplett abgeriegelt worden, sagte Armeesprecher Sunsern Kaewkumnerd am Freitag.

Nach den gescheiterten Bemühungen um einen Kompromiss mit den Regierungsgegnern hatte die Armee am Morgen angekündigt, die Eingänge der Demonstrationszone mit gepanzerten Fahrzeugen abzuriegeln. Die Demonstranten könnten das Gebiet zwar verlassen, aber nicht mehr betreten, sagte ein Armeesprecher. Die Soldaten dürften für Warnschüsse und zur Selbstverteidigung gegen „bewaffnete Terroristen“ auch scharfe Munition einsetzen. Ziel der Sicherheitskräfte war es, die oppositionellen Rothemden in ihrem Protestcamp zu isolieren und sie daran zu hindern, sich mit Nachschub zu versorgen. Zunächst waren jedoch keine gepanzerten Fahrzeuge zu sehen. AFP

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