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Thüringen: Althaus will noch vor Sommerpause Amtsgeschäfte aufnehmen

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus plant noch vor der Sommerpause in die Politik zurückzukehren. In Abwesenheit ist er auf der Delegiertenversammlung zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl gewählt worden.

Althaus (CDU) erhielt am Samstag bei der Delegiertenversammlung in Waltershausen bei Eisenach 94,6 Prozent der Stimmen. Althaus war am Neujahrstag verunglückt und wird zurzeit wegen eines Schädel-Hirn-Traumas noch in einer Reha-Klinik am Bodensee behandelt. Bei dem Unglück starb eine Frau. In einer schriftlichen Erklärung, die seine Stellvertreterin Birgit Diezel verlas, kündigte Althaus seine Rückkehr in die Politik noch vor der Sommerpause an.

Althaus wurde telefonisch über das Ergebnis informiert. Er antwortete mit einer SMS, in der er seine Wahl als "Anspruch und Verpflichtung" bezeichnete. "Solidarität ist keine Einbahnstraße." Er werde sich gemeinsam mit der Partei dafür einsetzen, ein rot-rotes Bündnis zu verhindern.

Dies forderte auch Amtsvorgänger Bernhard Vogel in einem Grußwort. Er habe Althaus am Donnerstag besucht und lange mit ihm gesprochen. "Seine Gesundheit und seine Geistesgegenwart haben mich beeindruckt." Althaus sei wieder da, und er werde zurückkehren.

Althaus: Erinnerung noch nicht zurückgekehrt

In seiner verlesenen Erklärung schrieb Althaus: "Der Zuspruch und die Unterstützung nach diesem tragischen Unglück, aber auch meine Genesungsfortschritte verpflichten mich nun aber besonders, nicht aufzugeben." Die vergangenen Wochen seien sowohl physisch als auch psychisch die schwersten seines Lebens gewesen. "Nach diesem tiefen Einschnitt sehe ich mein Leben in einem anderen Licht. Dieses Ereignis wird mich für immer begleiten."

Die Erinnerung an den Unfall sei noch immer nicht zurückgekehrt. "Alles würde ich darum geben, das tragische Unglück ungeschehen zu machen. Meine Gedanken und Gebete sind bei der Familie Christandl." Die 41 Jahre alte Beata Christandl war nach dem Zusammenprall auf der Piste gestorben. Althaus war deshalb wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 33.000 Euro verurteilt worden. Er ist damit vorbestraft, erhält jedoch keinen Eintrag in sein Führungszeugnis.

Für die CDU seien die vergangenen Wochen ohne den Ministerpräsidenten keine leichte Zeit gewesen, sagte Diezel. Aber das Kabinett habe die Politik im Sinne von Althaus weitergeführt. "Auch wenn der Kapitän nicht zur Verfügung steht, funktioniert unser Mannschaftsspiel." Diezel rief die Delegierten auf, für die Verteidigung der absoluten Mehrheit zu kämpfen. Die CDU war bei der Landtagswahl 2004 auf 43 Prozent der Stimmen gekommen. Damit kann sie im Parlament allein regieren. (imo/dpa)

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